Bevor wir auf die Paleo Kritik im einzelnen eingehen: Die Paleo Diät ist eigentlich weniger eine Diät, sondern viel mehr ein Lifestyle, da die Ernährung hier dauerhaft umgestellt wird und nicht nach dem Erreichen eines bestimmten Gewichtsabnahme-Ziels wieder “normal” gegessen wird. Die Idee ist, nur solche Lebensmittel zu essen, für die unser Körper genetisch ausgelegt ist.
Kurz: Tabu sind verarbeitete Lebensmittel und Getreide, dafür gibt es massenhaft Gemüse, zusammen mit hochwertigem Fleisch, Fisch, Eiern, Obst und Nüssen.
Das Ganze wird auch Steinzeit Diät genannt, da es alle Lebensmittel auf der “Tabu” Liste in der Steinzeit nicht gab und sie erst mit Beginn des Ackerbaus auf unsere Tellern Einzug gefunden haben. Rein evolutionsbiologisch gesehen hatten unsere Gene gar nicht genug Zeit, sich an diese radikale Ernährungsumstellung anzupassen. So ist nach wie vor 70% der Menschheit laktoseintolerant und vielen machen Getreideprodukte zu schaffen.
Paleo Mißverständnis: Bei der Paleo Diät geht es hauptsächlich um Fleisch
Paleo wird oft als übermäßig fleischintensiv angesehen. Und das, obwohl man überall hört, dass Fleisch unheimlich ungesund ist. Ein Skandal jagt hier den nächsten. Ein Grund, warum die vegane Lebensweise gerade stark im Trend ist.
Die Wahrheit sieht so aus: Ja, Fleisch gehört bei Paleo dazu, und der Hauptanteil der konsumierten Proteine stammt aus tierischen Quellen. Allerdings basiert die Paleo Diät hauptsächlich auf Gemüse, zu dem eine Protein Quelle dazukommt, die nunmal häufig Fleisch ist. Der hohe Gemüseanteil wird bei Paleo von Kritikern häufig unterschlagen.
Das unterscheidet Paleo auch stark von der Atkins Diät. Paleolaner füllen ihren Teller zu etwa 2/3 mit Gemüse und legen 1 Stück Fleisch dazu. Nirgends in den Paleo Prinzipien steht, dass Paleo hauptsächlich fleischbasiert ist. Das Fleisch, das man bei Paleo konsumiert, ist hochqualitativ und meist von Weide-Tieren. Insofern achten Paleo Anhänger also auch sehr stark auf Tierschutz. Dass sich einige Veganer also über Paleo ärgern ist fast schon ironisch, denn in kaum einer anderen Ernährungsweise wird so darauf geachtet, das “richtige” Fleisch zu essen.
Paleo Vorwurf: Getreidekörner hat man doch schon immer gegessen
In letzter Zeit gab es immer mehr Studien darüber, die zeigen, dass viele alte Zivilisationen bestimmte Getreidearten gegessen haben, und zwar schon etwa vor 100.000 Jahren. Dabei sagt Paleo doch, dass das erst seit Beginn des Ackerbaus der Fall ist. Fakt ist: keiner war in der Steinzeit dabei. Wir können annehmen, dass Menschen so ziemlich alles gegessen haben, um am Leben zu bleiben. Die große Auswahl eines modernen Supermarktes blieb ihnen ja leider (oder: zum Glück?) verwehrt. Der Punkt ist: Seit etwa 10.000 Jahren sind Getreideprodukte zu einem Hauptbestandteil unserer Ernährung geworden – und das waren sie davor allein aufgrund der saisonalen Verfügbarkeit noch nie. Es besteht ein Unterschied darin, mal eine Handvoll Körner zu kauen – oder tonnenweise Mehl zur Massenernährung herzustellen. Dass Getreide uns in großen Mengen nicht gut tut, belegen auch einige Studien. Bei Paleo geht es darum, verarbeitete Lebensmittel zu vermeiden. Lebensmittel in Kartons, Dosen und Tüten. Egal wie weit man in der Geschichte zurück geht, man wird keinen Menschen finden, der Weißbrot oder Müsli verschlungen hat. Wir müssen uns wieder auf richtiges Essen konzentrieren. Menschenverstand und Instinkt helfen hier enorm weiter!
Paleo Kritik: Ein Steinzeit Lifestyle ist heutzutage nicht möglich
Ein großer Kritikpunkt an der Paleo Diät ist, dass man heutzutage eben nicht mehr so leben kann wie vor 200.000 Jahren. Wir leben nicht mehr in Höhlen, haben uns an Heizungen gewöhnt, jagen unser Essen nicht mehr. Na und? Sich an die Prinzipien der Paleo Diät zu halten, bedeutet nicht, dass man eine Zeitreise machen muss. Man versucht eben, möglicht viel in die heutige Zeit zu übersetzen. Statt Mammuts zu jagen konzentriert sich der moderne Paleolaner auf weidegefüttertes Rindfleisch, Hühnchen aus Freilandhaltung und wildgefischten Fisch. Die Annehmlichkeiten des modernen Lebens muss man dafür nicht über Bord werfen.
Paleo und Evolution: Wir entwickeln uns doch immernoch weiter
Paleo Kritik bringt oft an, dass man in bestimmten Regionen inzwischen Milch gut verträgt und das Argument, dass sich der Mensch genetisch nicht weiterentwickelt somit nicht haltbar ist.
Das stimmt natürlich, wir entwickeln uns immer weiter. In Nordeuropa ist Milch längst nicht mehr so ein Problem wie in Asien oder Afrika. Es ist aber ein Fakt, dass viele Menschen glutensensitiv oder laktoseintolerant sind. Oftmals, ohne es zu merken, da die Symptome immer anderen Dingen, wie z.B. Stress zugeschrieben werden. Die Paleo Diät rückt 2 Lebensmittelsgruppen in den Fokus, mit denen viele Menschen Probleme haben. Interessanterweise sind es genau diese 2 Gruppen, die es aus einem evolutionsbiologischen Gesichtspunkt erst seit kurzer Zeit auf unserem Speiseplan gibt.
Ist Paleo nur der nächste Diät Hype?
Genau das ist Paleo nicht – eine klassische Diät mit Jojo-Effekt, Verzicht und Frustration. Das einzige Ziel bei einer klassischen Diät ist natürlich die Gewichtsabnahme. Hat man dann endlich die gewünschten fünf Kilo runter, wird die Diät beendet. Aus eigener Erfahrung weiß man, dass man es auch nicht länger ausgehalten hätte, beim Kalorien zählen zu verhungern. Daher ist der Begriff „Paleo-Diät“, wenn er falsch verwendet und dann auch wörtlich genommen wird, irreführend. Es handelt sich vielmehr um ein Ernährungskonzept, eine langfristige Umstellung der Essgewohnheiten mit dem Ziel, Gesundheit und Fitness zu verbessern. Und der hübsche Nebeneffekt der Gewichtsabnahme ist ein Bonus. Auf die Frage „wie hältst du das aus?“ kann man dann mit ruhigem Gewissen antworten: „nach der Umstellung ganz leicht. Ohne Verzicht und mit spürbarer Verbesserung der Lebensqualität.“ Natürlich bedeutet das nicht, dass nicht doch einige Lebensmittel aus dem täglichen Plan gestrichen werden müssen. Zucker, Getreideprodukte und zu stark verarbeitete Lebensmittel sind neben ein paar anderen die No-Gos. Allerdings zu Recht: Sie haben keine positiven Auswirkungen auf den Körper, im Gegenteil, sie sind oftmals sogar schädlich. Daher kann auch nicht von Verzicht gesprochen werden. Es ist logisch, dass man gesundheitsschädigende Lebensmittel nicht vermissen muss. Soweit so gut. Die Einstellung ist zwar das wichtigste, die Lust auf Süßes oder ein herzhaftes Abendbrot bleibt aber trotzdem. Hier die gute Nachricht: Es gibt Paleo-konformes Naschwerk!
Springt Paleo auf den Bio-Zug auf?
Ein zentraler Aspekt der Paleo Ernährung sind natürliche und unverarbeitete Lebensmittel. Wenn es sich allerdings zum Beispiel um Bio-Brot handelt, ist es trotzdem ein verarbeitetes Produkt und nicht Paleo-konform. Natürlich bieten Bio-Produkte oft eine gewisse Sicherheit, keine Pestizide und andere schädliche Substanzen über die Nahrung zu sich zu nehmen. Aber nicht überall, wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin! In letzter Zeit wurden die Deklarationen von Bio-Produkten zwar aufschlussreicher, allerdings reicht das noch nicht um sich vollkommen auf den Fakt „Bio = hochwertig und pestizidfrei“ verlassen zu können. Bio soll natürlich nicht ausgeschlossen werden. Es geht lediglich um eine bewusste Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Produkt. Eine weitere Möglichkeit wäre es, regionale Produkte auf Märkten oder von umliegenden Höfen zu kaufen, was zusätzlich den Vorteil hat, dass man sich automatisch saisonaler ernährt. Der eigene Anbau von Obst und Gemüse ist der beste Weg, an natürliche und unbelastete Lebensmittel zu kommen.
Bedeutet Paleo „Low Carb“ ?
Die Paleo Ernährung mit „Low Carb“ gleichzusetzen, ist ein weiteres Missverständnis. Durch die Reduktion der Kohlenhydratzufuhr über Zucker und Getreide sinkt natürlich der tägliche Wert. Wenn sich jemand aber nicht unbedingt „Low Carb“ ernähren möchte, was bei Leistungssportlern häufig der Fall ist, kann man in der Paleo Ernährung zum Beispiel über Süßkartoffeln, Obst und anderes Gemüse an wertvolle und natürliche Kohlenhydrate kommen. Ob sich also jemand zusätzlich zur Paleo Ernährung „Low Carb“ ernähren möchte, bleibt ihm selbst überlassen.
Vorurteil: Paleo ist einseitig und unflexibel
„Wenn ich auf so Vieles verzichten muss, was kann ich denn dann überhaupt noch essen? Fleisch und Gemüse, toll. Das ist einseitig und unflexibel.“ Missverständnis. Die Paleo Ernährung ist keinesfalls einseitig. Gemüse muss nicht immer auf die gleiche Weise zubereitet werden. Wie wär’s mit einem leckeren Selleriepüree zum Lammkotelett? Oder einer Karotten-Ingwer-Suppe im Winter? Es gibt zudem Möglichkeiten, sonst verbotene Lebensmittel Paleo-konform zu machen. Zum Beispiel kann aus Getreide hergestelltes Mehl durch Nussmehle (Mandelmehl, Kokosmehl) ersetzt werden. Wenn man also nicht immer strikt die Lebensmittel wie Brot oder Pfannkuchen links liegen lassen kann, erfindet man sie einfach neu. Ein unglaublich gutes Gefühl, ein Abendbrot mit ruhigem Gewissen genießen zu können!
Inspiration findet ihr in unserem Paleo Kochbuch.
“Paleo verschwindet wie alle Modeerscheinungen”
Machen wir uns doch noch einmal bewusst, was Paleo Ernährung eigentlich bedeutet: Steinzeiternährung. Sie ist keine neuartige Modeerscheinung, sondern vielmehr ein „Back-to-the-roots-Konzept“. Sie war schon da. Und hat funktioniert. Die instinktiv richtige und artgerechte Ernährung für den menschlichen Körper. Im Gegensatz zu den meisten neumodischen Konzepten, die entweder extrem kompliziert, nicht dauerhaft praktikabel oder sogar ungesund sind und deshalb oft schnell wieder von der Bildfläche verschwinden, setzt die Paleo Ernährung basierend auf Forschungsergebnissen zu Evolution und Medizin anders an. Sie hat sich über hunderttausende von Jahren für uns bewährt. In unserer Fortentwicklung hin zu einem zivilisierten und modernen Menschen ging sie einfach nur zeitweise zwischen all den Backwerken und Zuckerstücken unter. Es ist also keine neu erfundene Modediät, sondern die artgerechte Ernährung, auf die uns die Evolution vorbereitet hat und zu der wir jetzt zurückkehren. Sie führt zu dem für den Menschen idealen Gewicht, zur idealen Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Warum also sollte sie genau wie die tatsächlichen Modeerscheinungen wieder verschwinden?
Unser Tipp ist wie immer: Einfach mal ausprobieren. Viele der größten Kritiker würden Paleo nie ausprobieren, weil sie Panik bekommen beim Gedanken auf Nudeln und Süßes zu verzichten. Man nennt das Sucht. Brot und Pasta mit Gemüse zu ersetzen und Süßigkeiten mit Obst kann so ungesund gar nicht sein. Zieht das 30 Tage lang durch. Ihr fühlt euch danach gut und wacht morgens glücklich auf? Hervorragend, dann hat der Paleo Effekt auch bei euch geklappt.
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Hallo, ich habe Sarkoidose, also auch eine Autoimmunerkrankung, und nehme täglich Cortison. Es wäre schön, wenn ich davon loskäme. Ich frage mich nur, ob diese AIP Diät, bei der ich ja alle Milchprodukte weglasse, mich genügend mit Calcium versorgt. Ich habe nämlich durch das Cortison bereits eine beginnende Osteoporose, die ich nicht noch verstärken möchte.
Haben Sie dazu Hinweise?
Vielen Dank
Claudia
Liebe Claudia, deine Calcium Werte kannst du mit Bluttests überprüfen. Allgemein ist vielleicht auch der Hinweis interessant dass Osteoporose auch mit einem Vitamin D Mangel einhergeht. Vielleicht lässt du den dann auch gleich mit überprüfen? Du kannst das AIP eine Zeit lang ausprobieren um zu sehen ob es dir gut tut und einen Vorher/Nachher Bluttest durchführen um zu sehen ob deine Werte sich verändern.
Hallo Paleo-Team,
vor längerer Zeit habe ich von euch den Paleo-Guide zum Muskelaufbau erhalten, ihn bisher aber noch nicht angewendet, weil ich nicht erkennen kann, welche Rezepte für Trainigstage und welche für Erholungstage geeignet sind. Mir geht’s um die Gesamt-Bilanz über die Woche. Traditionell an Trainingstagen fettärmere Gerichte und an Erholungstagen KH-ärmere. Über die Woche dann wieder gesamthaft das Verhältnis 30:40:30 = EW:KH:F.
Das Ganze würde ich auch gerne mit dem Konzept des intermittent fasting kombinieren.
In der Hinsicht ist der Paleo-Guide leider nicht hilfreich, sondern verursacht mehr Stress in der Umsetzung.
Ist die aktuelle Version dahin gehend überarbeitet? Könntet ihr mir dabei Hilfestellung leisten?
Vielen lieben Dank vorab für eure Antworten.
Gruß Lutz
Ergänzung zum Vorgenannten: Ich mach Kraftsport/Bodybuilding, keinen Ausdauer-Sport wie Joggen oder Freeletics oder ähnliches. Vielen lieben Dank vorab für eure Antworten.
Gruß Lutz
Hallo Lutz,
für deine spezifischen Anforderungen ist der Guide noch nicht ausgebaut.
Ich vermerke deine Änderungsvorschläge!
LG, Anja
Hallo Zusammen,
ich habe versucht die strenge 30 Tage Paleo Diät durchzuziehen. Leider ist es mir damit extrem schlecht gegangen und ich habe auch für mich persönlich herausgefunden woran es liegt. Ich denke, dass es einigen Betroffenen vielleicht ähnlich geht.
Viele der Grundsätze von Paleo sind sehr empfehlenswert und gesunde Ernährung ist von großer Bedeutung für unsere Gesundheit! :) Doch man muss auch beachten, dass es nicht immer und für jeden die perfekte Ernährungsform darstellt.
Einige Darmerkrankungen beispielsweise verlangen doch eher nach einer kohlenhydratreichen Kost ohne tierische Eiweiße und bei einigen hormonell bedingten Erkrankungen kann der Körper ohne Kohlenhydrate nicht richtig funktionieren und gerät in Dysbalance… ein gefährlicher Zustand für diesen. Alles in allem, geht es doch immer darum, individuell zu schauen, für wen, welche Ernährungsform die richtige ist!
Ich habe dazu noch sehr viel mehr und sehr viel ausführlich geschrieben unter http://www.leben-mit-ohne.de/strenge-paleo-diaet-abschluss/
Beste Grüße, Nora
Auch Leberkranke benötigen viele Kohlenhydrate. Oft wissen die Betroffenen nicht, dass sie ein Leberproblem haben, denn Leberkrankheiten sind sehr unterdiagnostiziert.
Die Menschen der Steinzeit wurden nicht alt, oft weniger als 30 Jahre.
D. h. sie haben sich wohl nicht sooo gesund ernährt, sonst wären sie älter geworden.
Wieso sollte ich also gerade deren Ernährungsform übernehmen???
Hallo Margit,
probiere die Ernährung einfach mal aus. Das Steinzeitargument ist nicht mehr das beste von Paleo, da hast du Recht (Paleo entwickelt sich immer weiter, auch anhand der neuesten Erkenntnisse aus der Wissenschaft)
LG, Anja
Hallo,weiß einer inwievern sich eine normale diät und die paleo diät unterscheidet
Hallo,
ist die Aufforderung “Diskutire mit uns” ernst gemeint oder sind nur Beiträge willkommen, die Eure Ansichten zu 100 % gutheißen? Kritik lest Ihr nicht gerne, oder?
Naja, dieser Beitrag wird sicher auch wieder nicht freigeschaltet, ist ja auch Eure Sache, ist schließlich Eure Seite, aber eine besondere Reife legt Ihr damit sicher nicht an den Tag.
Schade, aber damit bestätigt Ihr meine Meinung leider nur.
Hi Jan,
was genau meinst du? Welcher Beitrag wurde denn nicht freigeschaltet? Natürlich sind wir offen für Kritik und andere Meinungen.
Freuen uns auf dein Feedback!
Nico
Ich hatte einen längeren Kommentar zu Carolins Beitrag vom Dezember geschrieben, irgendwann gestern; der wartete dann bis abends auf Freischaltung und ist seit dem verschwunden.
Hallo @all,
auf der Suche nach geeigneten und alltagstauglichen Rezepten für die Blutgruppe 0 (dem eigentlichen Steinzeitmenschen) bin ich hier gelandet und sehr dankbar dafür, dass ich endlich eine schöne Auswahl gefunden habe.
Diese heisst für mich nur zufällig Paleo, denn diese Methode ist nicht für jedermann geeignet oder optimal!
Über meine in den letzten Jahren entwickelten Unverträglichkeiten gegenüber einigen Lebensmitteln und einer Darm-OP im letzten Jahr habe ich viel recherchiert, probiert sowie gelesen und kam per Zufall auf das Buch der 4 Blutgruppen von D’Adamo.
Die Studie des Mediziners befasst sich bereits in 2. Generation mit dem Thema welche Lebensmittel für welche Blutgruppe geeignet sind. Es wird dort auch jedem Leser schnell klar werden, dass Paleo keine Pauschaldiät oder ein für alle geeigneter Lebensstil ist. Dort wird die Entwicklungs- Wanderungshistorie der Menschheit und die Entstehung der heutigen Blutgruppentypen genau betrachtet – und dazu auch welche Lebensmittel für wen geeignet sind.
Alle Blutgruppe 0 Typen (die heute noch häufigste Gruppe) sind – den Lebensmitteln nach, die bei Paleo zum Einsatz kommen – der klassische Steinzeitmensch. Für alle anderen ist dieser Lifestyle zum Teil nur sehr bedingt oder gar nicht geeignet. Das erklärt sicher auch die vielen Stimmen derer, die sich mit Paleo nicht sonderlich wohl fühlen UND auch warum.
Ich persönlich bin sehr dankbar auf dieser Website endlich eine geeignete „Rezepteküche“ für mich gefunden zu haben!
Hej,
was nimmst Du z.B als Alternative zur Kokosmilch? (Blutgruppe 0)
danke mo
Hallo,
ich bin nicht von der Paleo Diät bzw. dem Lifestlye überzeugt.
– Zuerst einmal frage ich mich: Wie kann man eine einzige Diät der Steinzeitmenschen als Vorbild nehmen, wenn diese von Region zu Region, Stämmen, Jahreszeiten und Orten komplett unterschiedlich war? Man hat in Indien, Brazilien und Europa ja wohl nicht das Gleiche gegessen.. Nach welchen Kriterien soll man bei der Auswahl vorgehen?
– Unsere Vorfahren aus der Steinzeit hatten alles andere als eine einwandfreie Gesundheit: So fand man bei einer aktuellen Studie bei Untersuchungen von Mumien aus der Epoche der Jäger und Sammler (Ägypten, Peru und Südwesten der USA) heraus, dass diese meist an Arteriosklerose, also mit Cholesterin und Fett verstopften Arterien, litten. Auch heutzutage sind viele Sammler Gesellschaften alles andere als gesund, so werden zum Beispiel die Hiwi nur zu 50% älter als 15 Jahre.
– Es wir angenommen, dass unsere Gene mit der der Steinzeitmenschen identisch sind. Aber Evolution ist ein fortschreitender Prozess, warum sollten wir uns in den letzten 10.000 Jahren nicht weiterentwickelt haben? Könnten Menschen nur unter Bedingungen leben, in denen auch unsere Vorgänger lebten, so hätte unsere Spezies nicht lange überlegt. Hier sind einige Beispiele, wie sich unsere Genetik veränder hat:
1. Menschen haben sich durch die Entwicklung von Laktose-Toleranz an den Konsum von Milchprodukten angepasst, weitestgehend.
2. Die genetische Mutation, die für blaue Augen verantwortlich ist, entstand vermutlich vor 6.000 bis 10.000 Jahren.
3. Die natürliche Selektion hat über die Jahre bei vielen Stämmen dafür gesorgt, dass sie gegen Malaria Erreger immun sind. Nur um einige Beispiele zu nennen.
Ich glaube, dass die Paleo Diät durchaus Erfolg beim Abnehmen bringe kann, allerdings ist sie meiner Meinung nach aufgrund der oben genannten Argumente nur beschränkt zu empfehlen.
Viele Grüße
Ich hätte gerne mal den Link zu dieser Studie. Abgesehen davon, in Ägypten wurde zur Zeit der Pharaonen auch schon massenhaft Getreide konsumiert, was die beschriebenen Krankheiten erklärt.
Oder handelt es sich tatsächlich um Mumien, die älter als 10.0000 Jahre sind?
Schön und gut, dass die Menschen die nach Paleo essen und leben besonders auf die Qualität von Fleisch und Fisch achten, aber das kann kein Konzept für die Massen sein. In der Steinzeit gab es noch keine 7 Milliarden Menschen auf der Welt. Unsere Fischgründe können nicht 7 Milliarden, oder auch nur 3 Milliarden Menschen, ausreichend ernähren. Es kann nicht nur Wildfisch konsumiert werden, auch wenn das erstrebenswert wäre. Auch gibt es einfach nicht genug Platz, um das Vieh für so viele Menschen artgerecht zu halten. Das war in der Steinzeit, wenn sich so viele der Rahmenbedingungen ändern, kann man nicht die Entwicklung der Ernährungsweisen einfach ignorieren.
Ich preise damit keinesfalls Massentierhaltung o.Ä. – ich bin selber Vegetarierin. Aber Paleo ist und bleibt Steinzeit, man muss auch mit der Zeit gehen.
Hallo. Ich probiere Paleo 22 Tage. Bin extrem mude,habe keine Energie,weniger Kraft,Lauftraining ist sehr schwierig. Habe Verstopfung,Bauchweh und BLahungen. Wird das bei Tag 30 besser?
Wenn habe ich Rezepte geschaut,dann verstehe ich das wirklich nicht. Sie schreiben lieber keine Banane und wenig Nusse und dann finde ich Bananemufins usw.
Ich habe schon einmal 12 kg abegenommen. 1200 cal pro Tag,ohne Hunger. Dann habe ich normal gegesen und nichts zugenommen. Mit paleo wollte ich noch 5kg abnehmen,habe aber viel Hunger. Nach 14 tage 1kg weniger,nach 3 Wochen 1,30kg zuruck. ???
Hallo Lucie,
bei der Paleo-Ernährung gibt es Lebensmittel, die ein paar negative Eigenschaften haben und daher nur in geringen Mengen empfohlen werde, wie zum Beispiel Nüsse. Bananen haben recht viel Zucker, weswegen sie beim Ziel Abnehmen eher in Maßen gegessen werden sollten. Für Personen, die viel Sport machen und auch viele Kohlenhydrate benötigen sind Banane allerdings gut geeignet. Wieviel man von welchen Lebensmitteln isst, hängt also immer vom persönlichen Ziel ab.
Ist man eine Ernährung mit viel Fett und Eiweiß nicht gewöhnt, so hat der Körper am Anfang seine Probleme damit. Mit der Zeit sollte sich der Stoffwechsel aber anpassen und die Probleme verschwinden.
Um herauszufinden warum du nicht abnimmst, müsste ich genauer wissen was du isst und in welchen Zeitabständen. Auch wenn die Paleo-Ernährung für viele gut geeignet ist, um Gewicht zu verlieren, gilt auch bei dieser Ernährungsform: die Energiebilanz muss am Ende des Tages negativ sein, um abzunehmen.
Beste Grüße
Christina
Hallo,
Danke fur die Antwort. Ich weiss wie soll ich abnehmen. Ich wollte nur zeigen,dass ist nicht egal,wieviel Kalorien essen wir pro Tag. Ich habe viel uber Paleo gelesen. Und uberal steht:”nie mehr Kalorien rechnen!”
Also ich bin schon wieder dabei und bevor esse Zucker und Kalorien von Banane,esse lieber Susskartofeln oder Reis. Weil ich eifach glaube nur Gemusse und Fleisch essen,macht kein Spass. Lg Lucie
Hallo Luci,
da hast du recht
lG Dirk
Man ernährt sich gesund, hat keine Hungeranfaelle, Blutdruck und Herzrhytmus wird normalisiert, Haare und Haut verjüngen sich, das Gewicht geht erfreulich rasch herunter, man hat dadurch gute Laune und gar nicht das Gefühl auf Diät gesetzt zu sein.h
Ich habe auf diesen, wirklich gelungenen, Artikel (und Blog) in meinem eigenem Blog zwei Mal verlinkt, zum Beipspiel hier: http://vollzeitvater.de/?p=8540#more-8540
Zum Unterpunkt “Paleo und Evolution” möchte ich gerne einen Punkt hinzufügen, der immer wieder unbeachtet bleibt:
der evolutionäre Druck wirkt in unserer zivilisierten Welt hauptsächlich auf die Fortpflanzung, bzw. ob sich ein Mensch mit seinem genetischen Pool fortpflanzen kann oder nicht. Trotz “Nebenwirkungen” der modernen Ernährung (Herz-Kreislauf-Erkrankugnen, Autoimmunkrankheiten, Allergien, usw.) können wir uns in den meisten Fällen ungehindert fortpflanzen. Zudem treten die Probleme, die aus einer ungesunden Ernährung resultieren, erst in den späteren Lebensjahren auf. Selektive Mechanismen greifen da einfach nicht mehr. Voll und ganz werden wir uns nie an unverträgliche Lebensmittel anpassen, da die Schäden ähnlich wie beim Rauchen erst nach Jahren bzw. Jahrzehnten auftreten.