Die Nase läuft, der Kopf brummt und der Hals kratzt – es ist wieder soweit: Die Erkältungssaison steht vor der Tür.
Trotz gesunder Paleo-Ernährung bleiben nur die wenigsten von einer Erkältung verschont, und im Durchschnitt erwischt es uns zwei- bis dreimal pro Jahr.
Doch Erkältung ist nicht gleich Erkältung. Mit der richtigen Ernährung und ein paar Hausmitteln gegen Erkältung können wir einiges dafür tun, dass wir schneller wieder fit werden.
Deshalb wollen wir Dir in diesem Artikel unsere besten Paleo-Tipps gegen Husten, Schnupfen und Halsschmerzen an die Hand geben.
Erkältung & Grippe – macht das einen Unterschied?
Wenn wir von einer Erkältung sprechen, unterscheiden wir in der Regel nicht zwischen grippalem Infekt und einer richtigen Grippe, der „Influenza“.
Erkältung wie Grippe sind eine Infektionskrankheit der Schleimhäute in Nase und Nasennebenhöhlen, Hals und Bronchien. Sie wird von Viren ausgelöst und läuft oft ähnlich ab:
Die ersten zwei Erkältungstage sind geprägt von Schluck- und Halsschmerzen, begleitet von Frösteln und einem Schnupfen. Dazu kommt Niesreiz und ein Druckgefühl im Kopf, was am zweiten Krankheitstag den Höhepunkt erreicht. Nach zwei Tagen folgen meist noch Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, manchmal auch Fieber, dessen Höhe sowohl von eurem Immunsystem, als auch von der Art des Virus abhängt. Nach etwa einer Woche ist eine Erkältung überstanden.
Bei einer ausgewachsenen Grippe kommen wir nicht so leicht davon: Es dauert ca. 14 Tage, bis sie überstanden ist. Eine Grippe kommt auch nicht schleichend wie die Erkältung, sondern oft plötzlich und innerhalb weniger Stunden. Die Symptome sind ähnlich, aber deutlich schlimmer. Insbesondere hohes Fieber und Gliederschmerzen sind hier zu nennen.
Ursachen – woher kommen Husten, Halsschmerzen und Schnupfen?
Egal ob Grippe oder Erkältung – die Ursachen sind ähnlich. Und auch wenn man wegen des Namens meinen könnte, wir würden vor allem durch Kälte krank, ist das nur die halbe Wahrheit.
Denn dass Kälte allein für die Entstehung einer Erkältung verantwortlich ist, konnte wissenschaftlich bisher weder belegt noch bestätigt werden.
Es wird aber vermutet, dass die Kälte zu einer Verschlechterung der Durchblutung führt und so den Transport der körpereigenen Abwehr zum Infektionsherd behindert. Und auch die Ansteckungsgefahr erhöht sich indirekt durch eine kalte Umgebung: In der kalten Jahreszeit halten wir uns häufiger in geschlossenen, schlechter durchlüfteten Räumen und damit in der Nähe bereits infizierter Menschen auf.
Um sich mental und den Körper (insbesondere das Immunsystem) auf die kältere Jahreszeit vorzubereiten, kann es sinnvoll sein, sich Kältereize auszusetzen. Auch wenn “Eis-Baden” keine schlechte Idee scheinen mag, muss man es ja nicht gleich Wim Hof gleich tun – Wechselduschen oder Kaltduschen können ein guter Anfang sein.
Kälte ist evolutionär gesehen für uns ein natürlicher Reiz und “trainiert” das Immunsystem und Hormonsystem. Das kann man sich auch gut vorstellen: der Mensch ist sicherlich nicht dafür gemacht sich den ganzen Winter bei gemütlichen 23 °Grad im Haus und Wohnung einzumummeln.
Wer kein kaltes Wasser mag: Auch Spaziergänge mit dünneren Jacken bei kälteren Außentemperaturen können “eingeschlafene” Hormon- und Energiestoffwechsel wieder auf Trab bringen. Davon können u.a. diejenigen profitieren, die an einer Schilddrüsenunterfunktion oder auch der Autoimmunerkrankung Hashimoto leiden.
Abgesehen von der Kälte, gibt es noch weitere Theorien, die erklären sollen, wie es zu einer Erkältung kommt. Dazu gehört beispielsweise ein Mangel an Vitamin D, der das Immunsystem schwächen kann, wodurch die Anfälligkeit für Erkrankungen erhöht wird. Die Gründe für einen Vitamin D Mangel sind vielseitig – zu wenig Sonnenlicht im Sommer ist einer davon!
Insgesamt bringt die kalte Jahreszeit und die moderne Lebensweise viele Faktoren mit sich, die unser Immunsystem schwächen und uns damit anfälliger für Krankheitserreger machen.
Die beste Vorsorge kann ein gesunder Paleo-Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, Bewegung an der frischen Luft, dem Leben im biologischen Rhythmus und ausreichend Schlaf sein – aber auch das reicht nicht immer.
Was braucht unser Körper bei Erkältung und Grippe?
Hat es uns erst einmal erwischt, ist es wichtig, dem Körper das zu geben, was er jetzt benötigt. Wir wollen unser Immunsystem unterstützen, die Symptome lindern und einer übermäßigen Schwächung entgegenwirken, damit wir bald wieder auf dem Dampfer sind. Was braucht unser Körper dafür?
- Vitamine, Vitamine, Vitamine: Da das Immunsystem auf Hochtouren arbeiten muss, um die Erreger zu entfernen, ist der Körper bei einer Erkältung geschwächt. Vitamine sind wichtig, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Das bekannteste und für das Immunsystem wichtigste Vitamin ist das Vitamin C. Orangen, Kiwi, Brokkoli oder rote Paprikas sind besonders reichhaltig und deshalb bei einer Erkältung empfehlenswert. Aber auch Äpfel sind kleine Vitamin Bomben – und sogar saisonal und regional erhältlich.
- Als zweites zu erwähnen ist der Mineralstoff Zink. Zink hat eine zentrale Rolle in der Immunregulation, da es sowohl die Aktivität von bestimmten Immunzellen steigert und als sogenannter Co-Faktor von Enzymen an entzündungshemmenden Prozessen beteiligt ist.
- Die sekundären und bioaktiven Pflanzeninhaltsstoffe aus Obst und Gemüse stärken unser Abwehrsystem und hemmen die Entwicklung der Erkältungsviren. Vor allem die Polyphenole und Anthocyane in Beeren, Äpfeln und Trauben haben eine antibakterielle und virenhemmende Wirkung und können tatsächlich die Krankheitsdauer verringern. Auch Glucosinolate aus Kohlgemüse, Schwefelverbindungen in Zwiebeln und Knoblauch oder weitere zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe wie aus z.B. aus Kürbis fördern eine rasche Genesung.
- Nachgewiesenermaßen funktioniert auch Omas Hausmittel Hühnerbrühe oder Knochenbrühe. Sie dämmen Entzündungen ein und mildern Infekte der Atemwege ab.
TIPP: Richtig gute Knochenbrühe kann man jetzt auch kaufen – bei bonebrox.de
- Überhaupt gilt es während einer Erkältung viel zu trinken. Durch die Schleimproduktion bei Husten und Schnupfen und das Schwitzen braucht unser Körper deutlich mehr Flüssigkeit als sonst.
- Idealerweise sind die Getränke warm (z.B. eine „heiße Zitrone“). Besonders Tee kann die Genesung unterstützen, Denn heißer Tee erweitert die Gefäße, erhöht somit den Durchfluss, kühlt damit den erhitzten Körper und hilft rascher zu gesunden. Ideale Kräuter für den Tee sind Lindenblüten, Holunder, Salbei, Arnika, Thymian oder Huflattich. Um den Tee etwas zu süßen, kann ein wenig Honig verwendet werden. Möchte man sich die antibakterielle Wirkung des Honig jedoch zu Nutze machen genießt man den Honig am besten “roh”, z.B. direkt vom Löffel.
- Ob als Tee oder im Essen, Ingwer ist eine Geheimwaffe gegen Erkältungen. Durch die Anregung unserer Wärmerezeptoren macht er das erkältungstypische Frösteln erträglicher. Die scharfe Knolle enthält außerdem das sogenannte 6-Gingerol (ein ätherisches Öl), einen Inhaltsstoff, der nachgewiesenermaßen gegen Entzündungen vorgeht. Ingwer bekämpft Viren und auch Bakterien und ist insgesamt ein echtes Allroundtalent gegen Erkältung und Grippe
- Und zuletzt der wichtigste Punkt: Unser Körper braucht vor allem Ruhe und Schlaf. Die Erreger schwächen den Körper, das Fieber und das Mobilisieren der Abwehrkräfte zehren noch zusätzlich an unseren Kräften. Deshalb hat es oberste Priorität, den absoluten Schongang einzulegen.
Paleo-Hausmittel – unsere besten Rezepte bei Erkältung und Grippe
Hat es Dich oder Deine Liebsten schon erwischt? Hier sind unsere 5 Paleo-Lieblingsrezepte, mit denen Du die Tipps aus diesem Artikel sofort anwenden kannst:
- Selbst gemachte Hühnerbrühe oder Rinderbrühe, der Kick fürs Immunsystem
- Karottensuppe mit Ingwer und Mango, wärmt von innen und ist lecker
- Thai Curry, eine Vitaminbombe, die den Kreislauf unterstützt
- eine Gulaschsuppe ist nahrhaft und führt dem Körper Flüssigkeit zu
- Smoothies, entweder in der grünen oder in der bunten Variante, versorgen Dich mit Flüssigkeit, Vitaminen und wichtigen Pflanzenstoffen. Aber aufgepasst: um den Verdauungstrakt nicht zu überfordern genieße die Smoothies in kleineren Schlücken.
Fazit: Hausmittel gegen Erkältung statt Pillen & Chemie
Ein gesunder Paleo-Lebensstil ist die beste Vorbeugung gegen Grippe und Erkältung. Trotzdem erwischt es jeden von uns manchmal, aus verschiedensten Gründen. Wichtig ist, dem Körper dann das zu geben, was er braucht, nämlich viele Nährstoffe, Flüssigkeit und Ruhe. Und auch da gibt uns Paleo die passenden Rezepte an die Hand.
Wie kommt ihr durch die Erkältungssaison? Hat es Dich schon erwischt, oder kennst Du noch ein geheimes Paleo-Hausmittel gegen Erkältung, das wir vergessen haben?
Wir sind gespannt auf die Kommentare.
Bewerte diesen Beitrag:
Sehr viele nützliche Tipps, danke!
Ich hab auch noch was: Seit kurzem nehme ich mir jeden Abend vorm Schlafen eine Schüssel mit heißem Wasser mit jeweils zwei Tropfen Minzöl, Eukalyptusöl (beides günstig von dm) und Rosmarinöl und inhaliere. In dieser Saison war ich noch nicht erkältet und fühl mich total fit. Und es macht einfach Spaß und tut gut. Ich freu mich schon immer total drauf. Es hat einfach auch was meditatives und rituelles.
Und es ist auch toll für die Gesichtshaut. Der warme Dampf öffnet die Poren und in Verbindung mit Kokosöl (vor dem Inhalieren großzügig auftragen) hat man gleich eine super Gesichtsreinigung und -pflege. Die Haut ist total weich. Probiert es mal aus.
Cool, danke für deine Tipps! Und wünsche dir weiterhin eine erkältungsfreie kältere Jahreszeit :) LG, Anja
Zwiebelsaft!: Zwiebel kleinschneiden, in ein Gefäß packen, bisschen Honig drauf und nach nem halben Tag den Saft (ein EL zwei Mal am Tag) trinken
Guter Tipp, danke dafür Christin! LG, Anja
Hallo, hier fehlen ganz klar die Proteine/Aminosäuren, denn die bilden ja wohl die Grundlage des eigenen Immunsystems. Also unbedingt Glutamin, Cystein + Glycin nehmen.
Ich nehme thailändische Tom-Kha-Gai-Suppe. Ist eigentlich nichts anderes als Hühnerbrühe. Und ich glaub sogar komplett Paleo. Beinhaltet viel Chili, Ingwer, Zitronengras, Limettensaft und so weiter. Im Prinzip alles drin was hier beschrieben wurde. Und die Schärfe regt die Schleimhäute an und öffnet die Nase.
Bei Erkälrung reibe ich den unteren Rückenbereich sowie die Brust mit Ravintsara (he) ein und trinke zusätzlich Ingwer- und Thymiantee. Das wirkt super
Hallo Anna,
ein wirklich toller Beitrag. Ich bin zwar nicht so oft erkältet aber wenn es mich doch einmal erwischt hat, erhitze ich meist etwas Wasser, gebe ein bis zwei gewürfelte Zwiebeln hinein und inhaliere das ganze. Das hilft mir dann ganz gut.
Viele Grüße,
Richard
Hallo Richard,
danke für dein Lob und deine Ergänzung!
Viele Grüße
Anna
Ich inhaliere zusätzlich noch mit Salbei, sowie man es noch von der Großmutter gewöhnt ist.
Hallo Felix,
danke, das ist auch noch eine gute Ergänzung :)
Viele Grüße
Anna
Hallo,
Meerrettich, DAS natürliche Antibiotikum habt ihr vergessen!
Gruß, Robert
Liebe Anna
Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag – ich nehme im Winter zusätzlich zu einer ausgewogenen Ernährung noch hochdosiertes Vitamin C und Multivitamine – damit habe ich nun seit 2 Jahren gar keine Erkältungen mehr (und vorhin so gut wie nonstopp im Winterhalbjahr). Grundsätzlich hilft mir jedoch bei allen Erkrankungen besonders viel Schlaf :-)
Liebe Grüsse
Ariana