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Wissenswertes zum Lauch
Von wegen einfaches Suppengemüse! Mittlerweile rangiert Lauch in der Gourmetküche und bereichert nicht nur so einige Gerichte auf kreative Art und Weise, sondern auch die deutschen Schulhöfe.
Wie bitte? Richtig gelesen: Der Lauch hat nämlich dem Spargeltarzan des Rang abgelaufen und „Du Lauch!“ nennt man neuerdings jugendsprachlich besonders hochgewachsene, dünne Personen. Sogar Rapper sind sich nicht zu schade die Beleidigung in ihren Songtexten zu verwenden – auch wenn „Ey du Lauch!“ zugegebenermaßen nicht gerade gefährlich klingt.
Herkunft des Lauchs
Lauch war bereits im alten Ägypten hoch angesehen: So galt er nicht nur Pyramiden-Bauern als stärkende Mahlzeit, sondern war auch bei Kaiser Nero äußerst beliebt. Dieser glaubte sogar durch den Verzehr von Lauch seine Stimme verbessern zu können. Denn Lauch war neben anderer Heilkräfte auch für seine schleimlösende Wirkung bekannt.
Im Mittelalter verbreitete sich der Lauch dann wohl über Italien nach Mitteleuropa. Dort hatte er jedoch zunächst nicht den allerbesten Ruf – ganz im Gegenteil galt das Gemüse gar als Verursacher von Krankheiten wie Cholera. Auch in der Ecke der schwarzen Magie spielten Lauchsamen bei verschiedenen dubiosen Riten eine Rolle.
Mit schwarzer Magie assoziiert man Lauch heute zum Glück nicht mehr und auch die Zeiten als reines Suppengemüse hat der Porree hinter sich. Heute wird Lauch vor allem in Europäischen Mittelmeerraum angebaut. In Deutschland zählt Nordrhein-Westfalen zu den Hauptanbaugebieten.
Wann hat der Lauch Saison?
Lauch ist hierzulande in den Supermärkten das ganze Jahr über erhältlich, wobei man besonders von Juli bis Dezember zugreifen sollte, denn dann gibt es heimische Produkte aus Freilandanbau.
Der im Sommer angebaute Lauch ist gegenüber dem Winterlauch etwas zarter und schmeckt milder. Im Frühjahr wird Lauch bei uns unter Folien abgedeckt angebaut, weshalb man in dieser Jahreszeit ebenfalls Produkte aus regionalem Anbau bekommen kann. Nur ein Viertel des bei uns angebotenen Lauchs ist Importware.
Lauch: Sorten und Geschmack
Der Lauch, in manchen Gegenden auch Porree genannt, gehört zur Familie der Zwiebelgewächse. Die Knolle mit den langen Stängeln kann eine Höhe von 60-80 Zentimetern erreichen. Unterschieden wird in Sommer – und Winterlauch, der sich in Optik und Geschmack unterscheidet. Während der Sommerlauch sich durch lange weiße Stängel mit den hellgrünen Blättern auszeichnet, erkennt man Winterlauch an kurzen weißen Stängeln mit eher dunkelgrünen Blättern.
Dass Lauch eng verwandt mit der Zwiebel ist, erkennt man unschwer am Geschmack. Doch im Gegensatz zur Zwiebel ist Lauch weniger scharf und eignet sich daher auch für andere Gerichte. Am besten schmeckt das würzig Laucharoma übrigens, wenn Lauch roh oder nur kurz angebraten gegessen wird. Zu langes Garen oder Braten macht dagegen den guten Geschmack zunichte!
Nährwerte: Wie gesund ist Lauch?
Kein Wunder, dass dem Lauch traditionell heilende Kräfte zugesprochen wurden. Denn er ist eine regelrechte Nährstoff-Bombe und punktet mit Vitamin C, B und K, sowie mit reichlich Folsäure, Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen und Mangan. Als Zwiebelgewächs weist er zudem eine große Menge an sekundären Pflanzenstoffen auf.
Aufgrund der im Lauch enthaltenen Schwefelverbindungen hat das Gemüse sogar eine antioxidative und antibakterielle Wirkung. Zudem ist Lauch ideal für Diäten: Wer regelmäßig Lauch zu sich nimmt, profitiert von dessen entschlackender und verdauungsfördernder Wirkung.
Auch bei Erkrankungen der oberen Atemwege wirkt Lauch Wunder: seine schleimlösenden und entkrampfenden Eigenschaften ersetzen so manchen Hustensaft.
Nährwerte | pro 100 Gramm |
Kalorien | 61 kcal |
Kohlenhydrate | 14 g |
Protein | 1,5 g |
Fett | 0,3 g |
Kalium | 180 mg |
Kalzium | 59 mg |
Magnesium | 28 mg |
Vitamin C | 12 mg |
Eisen | 2,1 mg |
Vitamin A | 168 μg |
Lauch Lagern und Einkaufen
Frischen Lauch erkennt man an festen und knackigen Blättern. Exemplare mit schlappen oder welken Blättern sortiert man besser aus. Auch ein Blick auf die Wurzelhaare verrät etwas über die Frische der Ware: Sind diese nicht mehr weiß sondern bereits braun verfärbt ist der Lauch nicht mehr genießbar.
Zuhause lagert man Lauch am Besten im Gemüsefach des Kühlschranks, wo er etwa fünf Tage frisch bleibt. Da Lauch ein intensives Aroma verströmt, ist es empfehlenswert ihn getrennt von anderem Gemüse unterzubringen.
Tipp: Wer größere Mengen Lauch Zuhause hat, kann diese übrigens zunächst blanchieren und dann einfrieren. Im Tiefkühlfach hält sich die Ware dann etwa acht Monate.
Wie bereitet man Lauch zu?
Vor dem Verzehr empfiehlt es sich den Lauch gründlich zu reinigen, denn zwischen den einzelnen Schichten befinden sich oft noch Erdreste. Dazu kann man zunächst die äußerste Lauchschicht entfernen. Anschließend schneidet man den Lauch einmal längs in der Mitte durch, wodurch sich die einzelnen Schichten leicht unter fließendem Wasser abspülen lassen.
Durch die charakteristische würzige Note lassen sich mit Lauch etliche Gerichte aufpeppen und verfeinern. Aber auch als Hauptzutat kommt Lauch auf vielfältige Art und Weise zum Einsatz. Er schmeckt in Gemüsesuppen, Beilagen, Aufläufen, Quiches oder asiatischen Gerichten. Auch roh ist Lauch ein echtes Highlight, beispielsweise klein geschnitten als Salat-Topping.
Wem roher Lauch zu scharf ist, der sollte ihn jedoch nur kurz erhitzen oder schonend dämpfen, um den leckeren Geschmack und die wertvollen Inhaltsstoffe nicht zu zerstören.
Kochen, Snacken, Backen: Die besten Lauch Rezepte
Von wegen nur Suppengemüse! Mit Lauch geht so einiges mehr – ob roh, gedünstet oder geraten, Lauch gibt vielen Gerichten das gewisse Etwas. Lasst euch inspirieren:
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