4 Jahre Paleo Ernährung – was wir dazugelernt haben

Paleo ist nun seit 4 Jahren die Ernährungsweise unserer Wahl – weil es uns gut tut und schmeckt. Trotzdem ist unsere Ernährung heute nicht mehr dieselbe wie vor 4 Jahren, auch wenn sie immer noch “Paleo” heißt. Wenn du auch schon ein bisschen dabei bist, kennst du sicher von dir selber auch: man macht eine Evolution durch, Routinen stellen sich ein, Bekanntes wird weiter hinterfragt, einst Ungewohntes wird selbstverständlich. Was sich bei uns konkret geändert hat – in Einstellung sowie Ernährung – haben wir in diesem Artikel Revue passieren lassen.

4 Jahre Paleo Ernährung

Die Paleo Ernährung begleitet uns schon seit 4 Jahren: Was hat sich geändert?

Auf der Suche nach einer Alternative zur “normalen” deutschen Ernährungsweise kamen wir vor 4 Jahren mit Paleo in Kontakt – über das Buch des US-Amerikaners Robb Wolf. Je mehr wir lasen und uns Gedanken machten, umso mehr Sinn ergab die Paleo-Ernährung – auch bekannt unter dem eher unpassenden Namen der Steinzeit Ernährung.

Denn der Bezug zur Steinzeit hinkt: keines der heutigen Lebensmittel ist mit den Lebensmitteln von “damals” zu vergleichen – selbst alte Gemüsesorten sind inzwischen besondere Züchtungen.

Die “moderne” Paleo Ernährung vergleicht sich von daher nicht unbedingt mit der Steinzeit, sondern verbindet die Erkenntnisse aus den Wissenschaften der Biologie, Evolution, Molekularbiologie, Pharmakologie, Pathologie, Biochemie, Medizin, Ernährungswissenschaft und weiteren Wissenschaften – und versucht damit den Bogen zu der ursprünglichen Natur des Menschen zu spannen.

Auch wenn sich unsere Nahrung über die Jahrtausende verändert hat: die Grundfunktionen und Konzepte unseres Körpers sind immer noch sehr ähnlich zu denen in Zeiten des Paläolithikums – aber vor allem die Umwelt und unsere Lebensumstände haben sich verändert – wir leben in einer bevölkerungsreichen, hochtechnologischen und komplexen Welt.

Zusammengefasst heißt das: Das Paleo-Konzept basiert auf einer Ernährung aus natürlichen Lebensmitteln und beruht auf den Grundsätzen der menschlichen Biologie (eigentlich das, was man allgemein auch als eine gesunde Ernährungsweise bezeichnen würde) und versucht das mit dem modernen Leben in Einklang zu bringen.

Die Grundlagen der Ernährung sind einfach zu verstehen: viel Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Eier, Nüsse, Samen, Kräuter und eine Menge gesunder Fette. That´s it.

Auch wir fragten uns anfangs: Kann eine gesündere Ernährung wirklich so einfach sein? Je mehr wir uns mit Paleo beschäftigten, umso größer wurde der Wunsch unsere Leidenschaft zu teilen.

Im Frühjahr 2013 war es soweit und Paleo360.de wurde geboren. Das Ziel unserer Arbeit: Dich und viele andere auf dem Weg zu einem gesünderen Lebensstil inspirieren.

Die folgenden Jahre waren voller spannender Erkenntnisse und Erfahrungen. Uns wurde immer klarer: Innerhalb des einfachen Paleo Konzeptes gibt es unendlich viele Variationsmöglichkeiten – egal ob Primal, Low Carb, ohne Nüsse, ohne Fleisch oder einfach “80/20”.  Paleo markiert den Beginn einer Reise zu einer individuell optimalen Ernährung. So sieht auch meine ideale Ernährung anders aus als Michaelas.

Fest steht: Paleo kann für den Weg zu einer Ernährung und Lebensweise, mit der du dich wohl fühlst, eine hervorragende Grundlage bieten.

Hast du Lust auf eine kleine Reise durch die Evolution unseres Wissens über die Paleo Ernährung?

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Dieses Video entstand in Zusammenarbeit mit unseren Freunden von kitchenstories.

Die Qualität und Menge von Fleisch und Fisch

Gemeinsam mit den Vegetariern und Veganern sind wir der Meinung: Die industrielle Fleischproduktion schadet der Umwelt, den Tieren und ist in keinster Weise nachhaltig. Weder Soja noch Getreide sind artgerechtes Futter, oft ist es aber genau das, was den Tieren in der Massenhaltung vorgesetzt wird. Das beschert nicht nur den Tieren gesundheitliche Probleme in ihrem tristlosem Dasein, sondern auch uns – vor allem bzgl. des Wasser- und Fett-Anteils, sowie der Fettsäure Zusammensetzung lässt die Qualität des Fleisches aus Massentierhaltung zu wünschen übrig. Geschmacklich reizvoll ist das Fleisch zudem auch überhaupt nicht.

Fleischkonsum unter diesen Bedingungen ist keine gesunde Alternative – weder für Tier noch Mensch.

Dennoch:

Rinder können die Welt retten – klingt das spannend? Auch wenn es eine etwas übertriebene Aussage ist: sie ist begründet.

Wüstenflächen wieder begrünen, den Klimawandel umkehren und dabei hochwertiges Fleisch produzieren, was sowohl vorteilhaft für das Tier als auch für unsere Gesundheit ist. Betrachtet man die Arbeit des Savory Instituts in den USA hat man das Gefühl, dass sich einiges ändern könnte. Mischkulturen und Viehzucht können einen gesunden Boden fördern und heute landwirtschaftlich unnutzbare Fläche bis morgen wieder begrünen lassen – und einen positiven Beitrag für das Klima und die Versorgung der Menschen mit nachhaltigem und vor allem gesundheitlich wertvollem Fleisch leisten.

Solange die Situation so ist, wie sie ist und das meiste Fleisch in Massenbetrieben zu (vor allem durch Subventionen aufrecht erhaltene) unverschämt günstigen Preisen angeboten werden kann und hochwertiges Fleisch von art/tiergerecht gehaltenen Tieren etwas Besonderes ist, ist es besser den Fleischkonsum einzuschränken (etwa 3 mal pro Woche kann ein guter Richtwert sein).  Zusätzlich zu Muskelfleisch gibt es bei uns immer häufiger Innereien.

Du brauchst dich nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu begeben, um ab sofort nur noch Wildfleisch und Fleisch von Weide- bzw grasgefütterten Tieren zu essen. Auch das Bio-Fleisch aus dem Supermarkt ist ein guter Anfang – zumindest starteten wir auch so.

Mit der Zeit suchten wir uns einen Metzger des Vertrauens, bestellten hochwertiges Fleisch im Internet oder kaufen nun auch direkt in Hofläden ein – und eben nicht immer das Filet. Um es dir leichter zu machen, haben wir einige zuverlässige Quellen für hochwertiges Fleisch zusammengestellt.

Gutes Fleisch hat seinen Preis. Dafür kann man es umso mehr genießen und übertreibt den Konsum auf natürliche Weise nicht!

Das ist zumindest unsere Erfahrung: Umso intensiver man sich mit dem Paleo-Prinzip auseinandersetzt, um so deutlicher wird, wie wichtig Fleisch von artgerecht aufgewachsenen Tieren für unsere Gesundheit ist (z.B. als Lieferant von Omega-3 Fettsäuren). Wie bei uns Menschen bestimmen auch bei Tieren Futter und “Lifestyle” den Gesundheitszustand – und damit auch Zusammensetzung und Geschmack des Fleisches.

Ein weitere wichtige Quelle für Omega-3 Fettsäuren (und Jod) ist Fisch – aber auch bei Fisch hat man das Gefühl, vieles falsch machen zu können. Die Bestände wilder Fische sind teilweise überfischt und vielen Umweltchemikalien, Plastikteilchen und Schwermetallen (vor allen in den Weltmeeren) ausgesetzt.

Dennoch scheinen immer noch die gesundheitlichen Vorteile von Fisch zu überwiegen. Womöglich wird Fisch aus Aquakulturen eine Alternative werden – solange diese jedoch nicht artgerecht gefüttert und gehalten werden, verschieben sich die Probleme eher, als dass sie gelöst werden.

Kaufen wir im Supermarkt Fisch, achten wir auf Nachhaltigkeitssiegel wie MSC (Marine Steward Ship Council) oder kaufen gerne von der Marke “followfish” ein. Wenn möglich, kaufen wir lokal erhältlichen Fisch ein. Vielleicht befindet sich auch ein Forellenteich in deiner Nähe?

Wie sinnvoll es ist, jeden Tag und zu jeder Mahlzeit tierische Lebensmittel zu essen, kann jeder selber entscheiden. Wir finden, dass Nachhaltigkeit wichtig ist und leider oft aufgrund persönlicher Gelüste nach hinten gestellt wird.

Wir persönlich versuchen daher in unserem Alltag immer konsequenter zu werden. So bestellen wir z.B. im Restaurant nur noch dann Fleisch, wenn wir wissen woher es kommt und folgen beim Einkaufen der Nose-to-tail Philosophie. Beispielsweise ist die Knochenbrühe mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Speiseplans – als Kaffeeersatz zum Frühstück (mit extra Fett) oder als Grundlage für Suppen und Saucen.

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Dem Körper, Darm und Stoffwechsel mal eine Auszeit geben – Fasten

Wir sind die erste Generation, die in einem Nahrungsmittelüberschuss lebt. Und die Bezeichnung “Wegwerfgesellschaft” trifft es auch in Bezug auf Nahrungsmittel leider ganz gut.

Essen immer und überall. Oftmals kann man sich gar nicht genau äußern, worauf man eigentlich Hunger hat – die Auswahl ist einfach zu groß.

Obwohl es wie in einem Schlaraffenland wirkt, ist das ständige, viele Essen eine große Belastung für unseren Stoffwechsel und Darm. Dazu kommt, dass die ständig präsente und große Auswahl der Lebensmittel nicht nur für unsere Organe eine Belastung ist, sondern auch für unsere Psyche und die Umwelt.

Ernährung kann zum Stressfaktor Nummer 1 werden – immerhin, wenn man den Medien Glauben schenken soll, scheint alles Krebs auszulösen, die verschiedensten Krankheiten zu fördern und gesund ernähren geht ja irgendwie überhaupt nicht mehr. Diese Gedankengänge hatte sicher der ein oder andere schon einmal.

Auch wir fragten uns: Kann man die tägliche Ernährung überhaupt richtig machen? Unsere Erkenntnis über die Jahre: Ja.

Zum einem mit der Paleo Ernährung (gerne auch mit dem 80:20 Ansatz) – so beruft man sich weitestgehend auf naturbelassene Lebensmittel und meidet einen Großteil der Stoffe und Zusammensetzung von Lebensmitteln, die wirklich für die Gesundheit unvorteilhaft sein können.

Einen weiterer wichtiger Beitrag zu der Erkenntnis “Kann man die tägliche Ernährung überhaupt richtig machen?” war für uns: Fasten.

Wir probierten einiges aus: 16 Stunden fasten oder 24 Stunden (auch als intermittierendes Fasten bekannt), 1-2 mal pro Jahr auch etwas länger (4-7 Tage). Vor allem ich bemerkte, wie gut es mir tut, dem Körper diese Auszeit zu geben.

Dass gerade Fasten heutzutage Sinn ergibt, hätten wir vor einigen Jahren auch noch nicht gedacht. Immerhin sind wir in dem Glauben aufgewachsen, dass jeden Tag drei regelmäßige Mahlzeiten wichtig sind – bestenfalls sind es sogar fünf kleine. Die 10 Ernährungsregeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sind jedenfalls keine Grundlage für eine allgemeingültige gesunde Ernährung.

Fasten – eine Strategie für uns, um bewusster zu entscheiden, was und wann wir essen – unserem Stoffwechsel (Stichwort: Insulinresistenz), der Umwelt und dem Genuss zu liebe.

(Zu beachten ist: zu Fasten raten wir nur bei vollständiger Gesundheit. Bei einigen Krankheiten ist es wiederum wichtiger, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten.)

Wahrscheinlich ergibt der Ansatz auch in weiteren Aspekten, und nicht nur in Hinblick auf die Ernährung Sinn – wie wäre es mit Stress-Fasten, Smartphone-Fasten, ständig-erreichbar-sein-Fasten –  einfach mal den Einfluss der komplexen Welt abschalten – um anschließend mit vollem Akku (und gesünderem Stoffwechsel) wieder eintauchen zu können.

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Bio, lokal, saisonal – sinnvoll oder notwendig? Und warum sollte man abwechslungsreich essen?

Think Global – Act Local.

Das gehört für viele zu Paleo einfach dazu. Für uns war es von Anfang wichtig, auf die Herkunft und Nachhaltigkeit unserer Lebensmittel zu achten – und das eben nicht nur bei tierischen Lebensmitteln.

Vom Gefühl her würden wir Gemüse und Obst bestenfalls so viel wie möglich regional und saisonal kaufen. Doch in welchem Maß ist das sinnvoll – und notwendig?

Ist unsere Wirtschaft und Landwirtschaft überhaupt darauf ausgelegt, dass wir uns nur von Lebensmitteln aus der Umgebung ernähren können? Versorgt man sich mit regionalen Lebensmitteln überhaupt mit ausreichend Nährstoffen?

Immerhin ist Deutschland ein Land mit sehr jod- und selenarmen Böden – eine gute Versorgung mit Jod und Selen könnte also schwierig werden (vor allem wenn man gleichzeitig wenig jodreichen Fisch isst).

Argumente sich von lokalen und saisonalen Lebensmitteln zu ernähren gibt es viele, nur um einige zu nennen: kurze Lieferwege, Umweltschutz, eine Alternative zur industriellen Massenproduktion, Transparenz, naturnahe und ökologische Erzeugung und u.a. Stärkung der regionalen Landwirtschaft.

Wer auf dem Land lebt, kennt sicherlich einige Bauernhöfe in der Gegend, bei denen  man direkt vom Erzeuger seine Lebensmittel einkaufen kann. Und auch für Städter gibt es inzwischen coole und praktische Lösungen – z.B. in Form von Bio-Kisten. So bekommt man regional gewachsene und erzeugte Lebensmittel direkt vor die Haustür geliefert. Mit dem Portal Hofladen-Bauernladen findest auch du sicherlich einen Wochenmarkt oder Hofladen in deiner Nähe.

Doch auch im Supermarkt gibt es immer mehr Informationen dazu, wo unsere Lebensmittel herkommen und alternative Konzepte zum konventionellen Anbau finden Einzug. Der Supermarkt Penny bietet neuerdings “Bio-Helden” an, also krummes Gemüse, das es bisher nicht in den Supermarkt schaffte. Real Permakultur Lebensmittel gehen sogar noch einen Schritt weiter als viele andere Bio-Lebensmittelhersteller und achten unter anderem auch auf die Bodengesundheit. Generell ist Permakultur ein spannendes Thema für uns geworden! Gute Erfahrungen haben wir generell mit der Bio-Firma Naturland gemacht.

bio-lokal-saisonal

Doch wie gut ist “Bio” wirklich?

Auch wenn viele Bio-Produkte nicht immer das Gelbe vom Ei sind – so sind sie vor allem bezüglich der Rückstände konventioneller Pestizide eine bessere Wahl. Doch auch in der Bio-Landwirtschaft werden (aber eben “natürlichere”) Düngemittel eingesetzt, wie beispielsweise Kupfersulfat. Das Schwermetall kann in das Grundwasser übergehen und für Mikroorganismen toxisch sein. Befinden sich die Bio-Anbauflächen in der Nähe von industrialisierten Gegenden oder viel befahrenen Straße, dann sind die angebauten Pflanzen auch keineswegs frei von Schadstoffen.

Deswegen gilt: Gemüse und Obst immer abwaschen und wenn man möchte schälen, so vermindert man die Belastung mit Schadstoffen. Bio-Produkte sind vor allem bei den Lebensmittel sinnvoll, die so oder mit Schale verzehrt werden – wie beispielsweise Äpfel, Pfirsich, Erdbeeren, Spinat, Gurken,… .

Viele Bio-Produkte treffen sicherlich nicht alle Anforderungen, die wir gerne bei Lebensmittel sehen würden – aber auch hier sehen wir: die Schritte gehen in eine richtige Richtung.

Und in Zukunft wird es immer wichtiger werden, dass nicht nur die Viehwirtschaft sondern auch unsere Landwirtschaft nachhaltiger wird – bereits jetzt sind die Böden durch den jahrelangen Anbau von Monokulturen ausgelaugt, was auch unser Obst und Gemüse immer nährstoffärmer macht.

Und auch weiteren Folgen der Industrialisierung können wir uns schwer entziehen: Pestizide, Herbizide, Fungizide auf und in allen möglichen Gemüsesorten, gentechnisch veränderte Pflanzen, Arsen in Reis, hohe Cadmiumgehalte in Schokolade, Industriechemikalien im Boden, Wasser und Luft, aber auch natürliche Bodenbestandteile (wie Schwermetalle), die in Pflanzen übergehen können,…

Bevor man zu viel Angst vor Pestiziden und Co bekommt: Wichtiger für die Gesundheit ist es erst einmal überhaupt naturbelassene Lebensmittel wie viel Gemüse und Obst zu essen. Und eben weniger der ungesunden Lebensmittel und Inhaltsstoffe, die man in im Vergleich zu den Pestiziden etc in wirklich großen Mengen zuführt – Zucker, Getreide, … . Du verstehst was wir meinen.

Denn erst das ist der erste Schritt sich vor chronischen Ziviliationskrankheiten wie Herz-Kreislauferkrankungen, Insulinresistenz, Diabetes, Übergewicht, Darmerkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Fettleber, … zu schützen – und du lebst fitter und gesünder als je zu vor.

Deinen natürlichen Entgiftungssystemen in Darm, Leber und anderen Organen kannst du in den meisten Fällen vertrauen – und eine Gemüse- und Obstreiche Ernährung schützt zusätzlich durch eine Menge Vitamine, Mineralstoffe, Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen. Tierische Lebensmittel versorgen unser Immunsystem zusätzlich mit hochwertigem Protein und weiteren Grundbausteinen – unserer Meinung nach ist das die wichtigste Grundlage für einen widerstandsfähigen Körper.

Um uns dennoch vor chronischen (dauerhaften) Schadstoff-Einflüssen zu schützen, haben wir mit der Zeit eine Taktik ermittelt, die gar nicht so schwer ist: abwechslungsreiche Ernährung. (Gleichzeitig versorgen wir uns mit dieser Taktik mit allen möglichen Nährstoffen und einer Vielfalt an Ballaststoffen.)

Gemüse und Obst wird abwechslungsreich gegessen, dadurch dass eben nicht alles saisonal und lokal erhältlich ist. Hin und wieder wechseln wir auch den Gemüse-Händler.

Sich abwechslungsreich zu ernähren macht natürlich nicht bei Gemüse und Obst halt – auch bei Fleisch ist Abwechslung möglich. Rind, Schwein, Huhn, Wild, Lamm und andere Tierarten – und eben nicht immer das Filet, sondern gerne auch deren Organe (wobei die Qualität an dieser Stelle weiterhin entscheidend ist).

Fischarten gibt es auch eine Menge – und wer zwischen Kaltwasser und Süßwasserfischen abwechselt, läuft auch weniger Gefahr sich einer chronischen (dauerhaften) Belastung mit Schwermetallen auszusetzen. 

Auch den Bezug von Nüssen, Eiern und Schokolade kann man regelmäßig abwechseln – oder auch gerne mal zwei Wochen auf diese (oder andere) Lebensmittel verzichten.

Unter anderem aus diesen Aspekten ergibt eine abwechslungsreiche Ernährung Sinn. Toller Effekt unserer Schadstoffvermeidungstaktik: die Abwechslung macht Spaß und bewahrt vor Langeweile und zu viel Routine. Zu viel Stress brauchst du dir wegen der Abwechslung aber nicht zu machen – nicht jeder Tag und jede Woche muss anders aussehen.

Die heutige Wirtschaft garantiert uns so vielfältig essen zu können wie noch nie, was ziemlich cool und praktisch ist und unsere Art von Paleo definiert – mit den heutigen Umständen bestmöglich umgehen und dennoch (notwendige) Veränderungen anstoßen.

Moderne Kühlungsanlagen, Konserven und die moderne Schifffahrt ermöglichen es uns häufig Bananen, Avocados und Ananas-Burger genießen und Shakshuka mit Konserven-Tomaten zubereiten zu können.

Unsere Einkäufe treffen zumindest jedes mal eine kleine Entscheidung – unserer Zukunft, Gesundheit und unserem Gaumen zuliebe.

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Paleo Kuchen etc – wie wir “Nachbauten” handhaben

So wie Einige schlecht nachvollziehen können, dass man als Vegetarier eben auch mal gern Würstchen essen möchte, so ähnlich geht es Demjenigen, der sich schon einige Zeit Paleo ernährt: Warum um Himmels Willen braucht jeder Anfänger Paleo-Kuchen und Paleo-Brot?

Bekannt sind paleofreundliche Brote, Kuchen, Nudeln oder andere Produkte auch unter dem Begriff “Nachbauten” – immerhin “bauen” sie ziemlich ungesunde Lebensmittel nach.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es helfen kann 30 Tage einfach mal auf alles zu verzichten, was an alte Gewohnheiten erinnerte.

Uns tut es gut, während der Challenge (die wir selber 2-3 mal im Jahr machen) auf Nachbauten zu verzichten – einfach um zu bemerken, wie ausreichend natürliche Lebensmittel und wie wenig notwendig doch gewisse Gewohnheits-Lebensmittel sind.

Für viele kann vor allem der Einstieg einer Ernährungsumstellung überwältigend sein, immerhin soll man auf die vermeintlichen “Lieblingslebensmittel” wie Pizza, Kuchen und Brot zu verzichten.

Wir leben in einer verrückten Lebensmittel-Welt, in der die süßesten und fettigsten Versuchungen an jeder Ecke lauern – sei es in Form von Werbung oder direktem Angebot. Der Körper ist darauf programmiert kalorienreiche Nahrung zu verlangen, immerhin ist es ein wichtiger Überlebensmechanismus, der heutzutage nicht mehr notwendig ist. Mit der Zeit und Gewöhnung kann man den Versuchungen aber besser widerstehen.

Und ehe man gar nicht mit Paleo startet, so sind “Nachbauten” doch eine coole Alternative. Und wer bereits eine Weile dabei ist, weiß: oft verschwindet das Verlangen mit der Zeit automatisch.

Denn auch wenn Paleo-Brote und Paleo-Kuchen nicht total gesund sind – so kann man sie in den meisten Fällen als gesünder bezeichnen – trotz des oft hohen Nussanteils, alternativen Mehlen, Honig und Trockenfrüchten.

Wer (wie Michaela) zudem Backen liebt, freut sich, wenn er sich trotz Paleo weiterhin in der Küche austoben kann. Backen kann ein tolles Mittel sein, um anderen eine Freude zu bereiten und seine Kreativität auszuleben und zu fördern. Backen ist einfach eine Kunst – kein Grund sie mit Paleo ad acta zu leben. Wir gehen zudem zunehmend dazu über mit Gemüse zu backen. Pastinaken Muffins oder Süßkartoffel Brownies kommen bei euch dabei besonders gut an.

Wer schon sein Leben lang mit diversen Unverträglichkeiten auf Lebensmittel(inhaltsstoffe) und Allergien zu kämpfen hat – egal ob auf Gluten, Laktose, Fruktose, Histamin, Ei oder Nüsse, der genießt sicherlich die Köstlichkeiten, auf die man lange Zeit verzichtet hat. Egal ob Mangokuchen, Cheesecake Muffins, Schokoladenkuchen – wir stellen uns vor,  dass es für viele ein neues Lebensgefühl und auch mehr Lebensqualität bedeutet einfach mal Kuchen und Muffins essen zu können.

Paleo Brote, Muffins und Co lassen sich von Berufstätigen und Vielbeschäftigten oft super vorbereiten – und sind eine tolle Sache um gesünderes Essen auch unterwegs parat zu haben.

Kurz gesagt: womöglich gehören viele Nachbauten aus ernährungsphysiologischer Sicht nicht in die Kategorie gesund – dafür aber aus psychologischer und praktischer Sicht.

Fortschritte macht man ja bekanntermaßen in kleinen Schritten. Und um sich schrittweise an neue Gewohnheiten und Ungewöhnliches zu trauen, nutzt man eben die Werkzeuge und Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen. Und wenn Paleo-Körnerbrot und Paleo Schoko-Cashew-Kuchen dazu gehören, so what?

Lebensmittel in ihrer weitgehend naturbelassenen Form, eine Ernährung basierend auf viel Gemüse, Obst, Fleisch, Fisch, Eiern, Nüssen, Kräutern und Samen, viel selber kochen – als wir das verinnerlicht hatten, war es einfacher ein Maß eben auch für “Nachbauten” zu finden.

„Nachbauten“ sind für uns auf jeden Fall etwas für besondere Anlässe, wie Geburtstage oder andere Feiern  – dafür genießen wir sie dann besonders :)

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Paleo – und die Kohlenhydrate

Erfährt jemand von unserem Ernährungsstil, der sich weniger mit der Thematik auseinandersetzt, können wir die ersten Gedankengänge quasi hören: Waaas – kein Brot, keine Brötchen und Nudeln mehr? So viele Eier und fettreichere Lebensmittel? Kann das langfristig gesund sein?

Anfangs konnten wir uns das auch schwer vorstellen (zumindest war mein Lieblings-Frühstück jahrelang: Brötchen mit Nutella). Und Gewohnheiten gibt man bekannterweise – ohne etwas Training – schwer auf.

Um mich knapp zu fassen: Paleo ist weder eine kohlenhydrat-arme, noch fett-reiche oder sogar protein-reiche Ernährung. Sie orientiert sich an dir, deinem Bedarf, Vorlieben und Umständen.

Um etwas einschätzen zu können, braucht man eh meistens einen Vergleich – im Falle der Paleo-Ernährung bietet sich für den Vergleich eine typisch westlichen Ernährung an. Die besteht zumindest bei vielen Menschen zum Großteil aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln (Nudeln, Brot, Müsli, Pizza, zuckerreichen Getränken und vielen anderen Zuckerbomben).

Damit ist Paleo (natürlicherweise) kohlenhydratärmer als andere Ernährungsweisen, da typische Kohlenhydratbomben wie (Pseudo-) Getreide keinen festen Platz auf dem Teller haben. Und selbst stärkereiche, natürliche Lebensmittel beeinflussen den Blutzucker- und Insulinspiegel nicht so stark wie Nudeln und Co – da ihre glykämische Last im Vergleich niedrig ist.

Auch wenn viele mit der Kombination Paleo und Low Carb gut zurechtkommen – so ist Paleo keine typische Low Carb Ernährung. Vielleicht brauchst du gerade mehr gesunde Kohlenhydrate? Zum Beispiel in Form von Kürbis, Wurzelgemüse, (Süß)-Kartoffeln, Reis oder auch Obst. Andere wiederum genießen die Vorteile einer ketogenen Ernährung – und benötigen sehr wenig kohlenhydratreiche Lebensmittel, dafür mehr Fettreiche.

Wir sind alle einzigartig und individuell. Ein gesundes Bewusstsein für deinen Körper und die Reaktion auf bestimmt Mahlzeiten ist der Schlüssel.

Auch wir haben erst mit der Zeit festgestellt, wie individuell die Menge an Kohlenhydraten in der Ernährung ist – und dass es einen Unterschied im Wohlbefinden machen kann: Für mich funktioniert generell Low Carb besser (mit einem “Carb-Day” ab und zu), Michaela braucht täglich eher mehr Kohlenhydrate.

Oft wird vergessen, dass auch die meisten Ballaststoffe zu Kohlenhydraten gehören. An diesen sollte man nicht sparen, immerhin sind die Faserstoffe von Pflanzen Futter für unsere Darmbakterien. Wie groß der Einfluss der Mikrobiota bzw. des Mikrobioms auf unser Wohlbefinden, Gesundheit und die Entwicklung von Krankheiten ist, ist schwer zu fassen – aber sicher größer als wir denken.

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Und was ist mit Reis und Kartoffeln?

Weiter geht es mit kohlenhydratreichen Nahrungsmitteln. Reis und Kartoffeln sind von einigen Paleo-Speiseplänen gestrichen.

Unserer Erfahrung nach: Wer abnehmen möchte, kommt mit dieser Strategie schneller ans Ziel.

Für uns gehören Reis und Kartoffeln hin und wieder auf den Teller – immerhin sind es günstige Kohlenhydratquellen, die auch relativ “sicher” sind.

Das stimmt: Reis ist der Samen einer Getreideart, aber kann unseres Erachtens jedoch nicht mit glutenhaltigen Getreiden verglichen werden. Einigen können die Proteine im Reis dennoch Problemen bereiten, zum Beispiel Personen mit Zöliakie.

Indem wir weißen (geschälten) Reis essen, bewahren wir unseren Darm vor den schwerer verdaulichen Schalen, die jedoch eine Menge Vitamine etc. enthalten. Damit ist der Reis zwar nährstoffärmer, aber da mit Nährstoffen vollgepacktes Gemüse einen Großteil unseres Essens ausmacht, machen wir uns an dieser Stelle weniger Gedanken.

Geschält und gegebenenfalls gewässert bzw. gekocht essen wir auch gerne Kartoffeln. Die lagern wir dunkel und trocken und sobald sie grüne Stellen haben, landen sie auch nicht mehr im Kochtopf. Denn dann beginnt die Kartoffel zu Keimen und damit grün zu werden – und es bilden sich für uns ungünstige Stoffe in größeren Mengen (z.B. das Saponin Solanin).

Süßkartoffeln sind etwas kohlenhydratreicher und unwesentlich nährstoffreicher als die normale Kartoffel (sicherlich auch in Abhängigkeit von der Sorte und dem Boden, auf dem die Pflanze wuchs – aber generell gesprochen). Süßkartoffel schmecken uns auch ziemlich gut und sind eine nette Abwechslung – ins Schwärmen bringen uns vor allem Brownies aus der Knolle und die gefüllte Süßkartoffel aus dem Ofen. Es spricht aber unserer Meinung nach nichts dagegen, öfter auf lokal angebaute Kartoffeln zurückzugreifen.

Einmal abgekühlt enthalten Kartoffeln und Reis übrigens einen relevanten Anteil resistenter Stärke – die Darmbakterien freut es!

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Ist normaler Zucker wirklich so schlimm?

Der Beginn einer bewussteren Ernährung vor einigen Jahren sah bei uns so aus: Im Supermarkt wurden erst einmal alle Produkte umgedreht – um die Zutatenliste zu inspizieren.

Der leicht überspitze Eindruck, der bei uns entstand: Wow, es gibt nur noch Lebensmittel-Produkte mit  Zuckerzusatz.

Ab sofort kamen uns also keine Produkte, sondern richtige Nahrungsmittel in den Einkaufskorb. Da konnten wir uns sicher sein, dass der enthaltene Zucker natürlichen Ursprungs war.

Denn das hat uns zumindest anfangs geholfen: in Zucker “den Feind” zu sehen.

Vom ersten Gedanken her auch in Ordnung – immerhin ist der überhöhte Zuckerkonsum ein Grund, warum die Anzahl der chronisch Erkrankten (Diabetes 2, Übergewicht etc.) in den westlichen Ländern überhand nimmt.

Uns half die schwarz-weiß Einteilung in “gut” und “böse”, auch wenn sie nicht immer rational zu erklären war. Immerhin waren wir dabei, unsere gesamte Ernährung zu hinterfragen und das kategorische Aussortieren machte es anfangs einfacher.

Inzwischen sehen wir das wesentlich gelassener, da eine gesündere Ernährung Gewohnheit geworden ist. Einige (gering verarbeitete) Lebensmittel enthalten eben geringe Mengen zugesetzten Zucker, da dieser bei der Herstellung notwendig ist – so einige Wurstarten, Senf, eingelegte Gurken oder auch Kombucha.  

Denn Zucker ist an sich kein Problem (er kann schnell resorbiert und verstoffwechselt werden) – sondern dessen Überkonsum. Zu viel Zucker kann den Stoffwechsel “überfrachten”, vor allem wenn der Körper nicht bewegt wird (a.k.a. Bürojob und wenig Bewegung im Alltag). Wachsendes Bauchfett, Leberverfettung, steigende Blutfettwerte, verarmtes Mikrobiom – oftmals eine Folge von hohem Zuckerkonsum.

Problematisch ist vor allem der Fruchtzucker Fructose – Obst ist an dieser Stelle weniger ein Problem, dafür Fruchtsäfte und Smoothies und natürlich alle Lebensmittel, die mit Maissirup (HCFS) und Glukose-Fruktose-Sirup gesüßt werden.

Auch wenn uns ein Smoothie hin und wieder gut schmeckt, essen wir das Obst lieber (und liefern dem Körper wichtige Signale für Verdauungsprozesse).

Warum werden Fertig-Lebensmitteln eigentlich Zucker (und auch Salz) in solchen Massen zugesetzt? Unsere Erklärung: der Konsument liebt es so! Das Gehirn spricht auf süßen (und auch salzigen) Geschmack besonders gut an, da ihm so energie- beziehungsweise nährstoffreiche Lebensmittel versprochen werden.

Pustekuchen. Meist täuschen Zucker und Salz sogar über die geringere Qualität der Inhaltsstoffe hinweg. Ein Grund für uns, die Zutatenlisten immer genau zu hinterfragendreh auch du (wenn du es nicht schon machst) gerne eine zeitlang konsequent jede Verpackung um.

Das Gute: Ein “richtiges” Lebensmittel braucht erst gar keine Zutatenliste ;-)

Wir haben zudem gelernt auch vorsichtig bei naturbelassenen, süßen Lebensmittel zu sein: Honig und Ahornsirup besitzen einen hohen Anteil von Fruktose, die unser Körper nur in einem gewissen Maße ohne Probleme verstoffwechseln kann.

Auch zu viel Obst kann den Stoffwechsel der Leber belasten, vor allem wenn man sich relativ wenig bewegt. An dieser Stelle nehmen wir gerne einmal Bezug zu vergangenen Zeiten der Menschheit: Obst war vor allem saisonal verfügbar und Honig sicherlich eine Besonderheit. Das kann helfen ein gewisses Maß zu finden.

Wenn wir es etwas süßer haben wollen, süßen wir daher hin und wieder (unserem Stoffwechsel zuliebe), neben Honig und Ahornsirup auch mit Rohrohrzucker oder Kokosblütenzucker.

Von anderen Süßungsmitteln wie Zuckerersatzstoffen (Aspartam, Xylit und Stevia) lassen wir lieber die Finger. Sie signalisieren dem Körper fälschlicherweise Energiezufuhr und sollen sogar den Stoffwechsel der Darmbakterien negativ beeinflussen können.

Was wir außerdem für uns herausgefunden haben – es tut gut, 1-2 mal pro Jahr einen “süßungsfreien” Monat einzulegen, bei dem Honig und Co komplett weggelassen werden und wir auch auf die typischen süßen Obstsorten wie Banane, Mangos etc. verzichten. Das ist für die Geschmacksnerven jedes mal eine Erholung und danach greift man automatisch weniger zum Honig.

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Getreide und Hülsenfrüchte – was geht, und was geht nicht?

Die berühmtesten Lebensmittel auf der Paleo-No-Go-Liste sind Getreide, Hülsenfrüchte und Milchprodukte. Immerhin sei der Mensch nicht an diese Lebensmittel angepasst – da sie erst seit relativ geringer Zeit in der menschlichen Evolution einen Platz in der täglichen Ernährung finden.

Und das zweifeln wir nun an?

Nein. Aber: Wie so oft gibt es eben auch bei diesen Lebensmitteln kein schwarz und weiß. Während einige Menschen Getreide und Hülsenfrüchte und Co. sicher besser vertragen, bemerken immer mehr Menschen, dass sie sich ohne diese Produktgruppen besser fühlen.

Sich aussuchen zu können, welche Lebensmittel man überhaupt isst und welche man weg lässt, ist purer Luxus – dessen sind wir uns immer mehr bewusst. Immerhin sind es genau Getreide und auch Hülsenfrüchte, die große Teile der Welt mit Energie versorgen und nicht verhungern lassen.

Aber warum sollte man weiterhin Getreide und Co essen, wenn wir genug Alternativen haben, die für uns gesünder sind?

Denn die Hinweise verdichten sich: Die Zeit von der Agrarrevolution vor etwa 10 000 Jahren bis heute war zu kurz, damit sich unsere Verdauung und Stoffwechsel so gut an Getreide und Co anpassen konnte, dass wir sie uneingeschränkt täglich verzehren können – wie es heutzutage üblich ist. Um uns selbst an die Nase zu fassen: bis vor einigen Jahren machten auch Getreide und Milchprodukte einen Großteil unserer Ernährung aus.

Dazu kommt, dass sich in den letzten Jahrzehnten die Getreide-Pflanzen wie Weizen durch Züchtungsmethoden und die Zubereitungsart der Lebensmittel daraus stark geändert haben – beides Vorgänge, die die Qualität unser Nahrungsmittel beeinträchtigen.

Getreide versorgt uns nicht nur mit relativ wenig Nährstoffen – es kann im Übermaß einen Einfluss auf die Darmbarriere haben und das Wachstum ungünstiger Darmbakterien und Entzündungen fördern (vor allem dann, wenn die Darmbarriere bereits beeinträchtigt – also “undicht” – ist).

Warum wir Getreide lieber meiden:

  • Gluten und glutenähnliche Proteine
  • weitere Proteine wie WGA in Weizen (Wheat Germ Agglutinin) und Trypsin Inhibitoren (ATIs),
  • ein hoher Gehalt an Phytinsäure, wodurch Mineralien schlechter verfügbar sind
  • hoher Kohlenhydratanteil

Mindestens 30 Tage würden wir jedem raten Getreide einfach mal zu meiden.

Auch wenn sie als besser verträglicher gelten, essen wir weder Urgetreidesorten (Emmer, Einkorn, Kammut), Hafer noch Pseudo-Getreide wie Buchweizen, Amaranth und Quinoa. Für andere passen die Getreidesorten sicherlich gut ins 80:20 Prinzip – für uns eben nicht.

Wusstest du, dass das mehrtägige Fermentieren von Getreide-Teigen, die gebackenen Brote verträglicher machen kann? Heute findet man an jeder Ecke nur noch “frische” Aufbackbrötchen und sogenannte “Vollkorn“-Brote im Angebot. Die Backwaren sind meistens im Schnelldurchgang entstanden und tragen sicher nicht zu unserer Gesundheit bei.

Schade, dass traditionelle Techniken wie die mehrtägige Fermentation, die Getreide verträglicher machen, verloren gegangen sind. Aber wer weiß, vielleicht finden sie wieder Einzug in Bäckereien, wenn das Problem erkannt wird. Uns ist es den Aufwand nicht wert.

Und auch hierzulande ist bekannt: bereits durch langes Einweichen und Kochen werden Hülsenfrüchte gesünder. Hülsenfrüchte können demnach, wenn sie entsprechend vorbereitet wurden (insbesondere gut gekocht) – eine gesunde Alternative sein. Zuckerschoten, Erbsen und Bohnen gehören übrigens zu den sowieso verträglicheren Hülsenfrüchten – sie haben mehr Gemüse- als Bohneneigenschaften.

Und auch in Asien – wo Soja in einigen Bevölkerungsgruppen ein wichtiger Bestandteil der Ernährung ist – wird die Hülsenfrucht oft nicht “pur” sondern in fermentierter Form gegessen. Typische Soja-Fermente sind Natto, Tempeh und Miso. Ein Soja-Schnitzel ist eine Erfindung der westlichen Welt – und zwar eine Ungesunde.

Doch was genau spricht gegen Soja-Produkte?

  • Soja ist reich an Phytinsäure, was die Absorption von Mineralstoffen vermindert. Dies ist vor allem ein Problem, wenn man sich sonst einseitig und nährstoffarm ernährt.
  • enthaltene Proteine wie Trypsin Inhibitoren können die Verdauung stören
  • enthaltene Saponine können die Darmschleimhaut schädigen und die Durchlässigkeit für Toxine, Nahrungsbestandteile und Bakterienbestandteile erhöhen
  • enthaltene Phytoöstrogene könnten mit dem Hormonstoffwechsel interagieren, den Schilddrüsenstoffwechsel beeinflussen, die Fruchtbarkeit in Männern beeinflussen und an der Ausprägung von Brustkrebs beteiligt sind (anders in europäischen Frauen als in asiatischen – da scheint sich die Auswirkung auf Krebs anders herum zu verhalten)
  • der Anbau von Soja ist keineswegs nachhaltig – riesige Monokulturen gentechnisch veränderter Pflanzen (zumindest in den USA), die große Mengen an Pestiziden benötigen – und das wird zudem zu einem großen Teil für (nicht artgerechte) Fütterung von Tieren verwendet

Und was genau stellt das (Haupt-) Problem in Getreide und Hülsenfrüchten dar?

Unseres Wissens nach sind vor allem die enthaltenen Proteine ein Problem – da sie die Darmbarriere beeinträchtigen und das Immunsystem überfordern können.

Schwer verdauliche Speicherproteine wie Gluten im Getreide, generell Enzym-Inhibitoren in Samen und bestimmte Lektine in Hülsenfrüchten (insbesondere in Soja und Erdnüssen) können vor allem, wenn im Übermaß verzehrt und die Darmgesundheit bereits beeinträchtigt ist – zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen beitragen (Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, Autoimmunerkrankungen, Hautprobleme, …).

Auch wir haben unsere Darmbarriere jahrelang “schlechter” Ernährung ausgesetzt – und weitere Anti-Nährstoffe in pflanzlichen Lebensmitteln machen es der Darmwand nicht leicht zu heilen.

Hierzu zählen beispielsweise verschiedene Alkaloide wie Saponine (bspw. aus Nachtschattengewächsen) und Phytinsäure – aber an dieser Stelle scheint der Spruch “Die Dosis macht das Gift” zu greifen. Und eben der Zustand der Darmbarriere.

Ist der Darm gesund, sind gewisse Anti-Nährstoffe weniger bedenklich (doch wie gesund sind unsere Därme und unsere Verdauung eigentlich? Viele leiden unter Verstopfung, Durchfall, Blähungen und Schmerzen im Bauchbereich…) .

Und ja, nicht nur in den Lebensmitteln enthaltene Stoffe schaden unserem Darm: ein stressiger Lebensstil, dauerhafte Sorgen um Vieles (unnötiges), die ständige Belastung unseres Verdauungsystems (siehe Punkt Fasten) mit immer mehr Lebensmitteln, die immer weniger mit naturbelassenen Nahrungsmitteln zu tun haben, der Cocktail an Umweltchemikalien und anderen Schadstoffen den wir ausgesetzt sind …

Zurück zum Thema: Über Getreide und Hülsenfrüchte wissen wir nun Bescheid.

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Milch und Milchprodukte – ja oder nein?

Doch wie sieht es eigentlich mit Milchprodukten aus?  Sollte jeder auf darauf verzichten?

Unser Gefühl sagt uns, dass einige Milchprodukte wie hochwertiger Käse, Butter oder Vollfettjoghurt und -quark einen Platz in einem abwechlungsreichen Speiseplan finden können.

Anfangs glaubten auch wir, die tägliche Ernährung sei ohne Milch nicht möglich – uns hat es jedoch geholfen einfach mal 30 Tage komplett auf Milch und Co zu verzichten. Auch ohne Milchprodukte kann man gut leben, bemerkten wir so – und der Verzehr ist, wie so oft, nur eine Gewohnheit.

Gerade bei Autoimmunkrankheiten (oder einer Unverträglichkeit auf Gluten) sind Milch und Milchprodukte nicht zu empfehlen – da die Proteine Gluten und Casein sich in ihrer Reaktion auf den Körper ähneln.

Falls man sich für Milchprodukte entscheidet – in Kombination mit Paleo oft “Primal” genannt – ist es sinnvoll, auf eine hohe Qualität der Produkte zu achten. Je nach der Kuh-Art, die die Milch gibt, kann sich die Struktur des Milchproteins Casein und damit auch die Verträglichkeit unterscheiden. Man unterscheidet hier sogenannte A1 und A2 Milch – A2 Milch ist die verträglichere.

Wer mag kann gerne Ziegen- und Schafsmilch ausprobieren, die sind lecker und oftmals verträglicher (da A2 Milch). Milch aus dem Supermarkt ist für uns tabu. Gute Erfahrungen haben wir mit ab und zu Käse und Butter (von Weidekühen) gemacht. Auch Kefir (selber) fermentieren kann eine Option sein, dann sollte man aber dringend auf die Qualität der “Ausgangsmilch” achten und nicht die pasteurisierte, fettarme Supermarkt Milch verwenden. Wir haben aber auch Kokosjoghurt, als leckere Alternative, bereits im Supermarkt gesehen.

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Individualität ist wichtig

Nicht nur die Proteine in Getreide, Hülsenfrüchten und Milch können Probleme bereiten, auch die enthaltenen Kohlenhydrate. Viel Stärke, schwer verdauliche Kohlenhydrate (FODMAPs) und Laktose (ungünstig bei Laktoseintoleranz) – nicht jeder kommt gleich gut mit diesen Inhaltsstoffen klar.

Eine einheitliche Ernährungsempfehlung, die sowohl relativ kohlenhydratreiche Lebensmittel wie (Pseudo-) Getreide als auch Milchprodukte empfehlen, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung es tut, ist unserer Meinung nach fehl am Platz.

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Unser Paleo – wie geht es weiter

Wow, danke, dass du bis hier hin gelesen hast – und unsere Gedanken verfolgt hast.

Lass uns mit Paleo aktuelles Wissen und die Erkenntnisse unserer Vergangenheit verbinden – und damit die Herausforderungen des modernen Lebenstils gesünder zu gestalten. Wir sind selber begeistert, wie viel Forschung auf dem Gebiet der Ernährung stattfindet. Jeden Tag lernen wir selber Neues dazu und sind dankbar, dass wir in Zeiten des Internets Gedanken und Erkenntnisse so einfach und schnell austauschen können.

Wir finden es verrückt, in welchen Zustand uns typische Lebensmittel der westlichen Ernährung bringen: Schlechte Darmgesundheit, die Förderung von chronischen Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Autoimmunerkrankungen (Hashimoto, Zöliakie, …).

Doch warum isst der Mensch so gerne Industrie- und Fertignahrung, aber dafür weniger Gemüse und Obst? Unsere Meinung: Wir haben den Bezug zum Lebensmittel verloren und das Kochen verlernt – Zeit das wieder zu ändern.

Denn eine vernachlässigte Ernährung ist, im Zusammenspiel mit wenig Bewegung, viel Stress und wenig Schlaf, ein Quartett an Lifestyle-Faktoren das uns vor allem langfristig mehr schadet als nützt – und das uns dank moderner Medizin nicht umbringen, sondern bis ins hohe Lebensalter in schlechter Gesundheit dahinsiechen lässt. Eine wundervolle Vorstellung…!

Paleo ist ein einfaches Konzept, und durch die Natürlichkeit und den Bezug auf die menschliche Natur einfach und intuitiv zu verstehen.

Der Anfang ist es die Grundlage zu setzen – viel Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch, Eier, Nüsse, gesunde Fette, Kräuter und Samen. Gegebenfalls kann man gerne bestimmte Milchprodukte und Hülsenfrüchte ergänzen.

Finde heraus was für dich (und dein Umfeld) funktioniert, was dir wichtig ist und was deine Ziele bzw. Prioritäten sind.

Unserer Erfahrung nach wird es erst sinnvoll, sich dem Feinschliff der Ernährung zu widmen, wenn man eine gute Paleo Grundlage hat – es sind eben die kleinen Schritte die wichtig sind, und auf dem Weg zu deiner idealen Ernährung ist die Grundlage definitiv der wichtigste und größte Schritt.

Der “Feinschliff” kann notwendig sein um bestimmte Ziele zu erreichen (z.B. sportlich, aber auch um Krankheiten zu behandeln). Mit der Zeit kann der persönliche Kohlenhydrat-Bedarf, der Anteil von Fett (oder sogar die ketogene Ernährung), das Omega 6 zu Omega 3 Fettsäure Verhältnis und einiges mehr interessanter werden. Sogar die Zubereitungsart und Erhitzungsmöglichkeiten der Mahlzeiten kann man optimieren.

Für uns bedeutete auch der “Feinschliff” regelmäßige medizinische Vorsorge, Untersuchung typischer Blutwerte (ggf. sogar der genetischen Prädisposition)  und die Nährstoffversorgung (Vitamine, Mineraltstoffe etc) bestimmen zu lassen.

Zeit in der Natur und in der Sonne verbringen, das Leben genießen, Toxine vermeiden (und z.B sein Waschmittel selber machen mit Efeu oder seinen Allzweckreiniger selber machen), sich weniger Stress machen, Barfuß laufen, “cleane” Hautpflege, moderate Ausdauer– Einheiten, regelmäßiger Kraftsport, kalt duschen – all das gehört zumindest für uns zum modernen Paleo Lifestyle.

Entwickle deine eigenen Strategien, um in dieser Welt gesund zu recht zu kommen – wir geben gerne unsere Tipps und Tricks weiter.

Du hast Lust bekommen mit Paleo zu starten? Gerne unterstützen wir dich mit unsere E-Mail Serie der 30 Tage Challenge, denn wir haben die Erfahrung gemacht: Striktes Vorgehen kann helfen, eine Ernährungsumstellung effizient anzugehen.

Einige stellen ihre Ernährung aber gerne nach und nach um und absolvieren erst nach einiger Zeit die Challenge – was passt für dich am besten?

Bessere Gesundheit, nachhaltigere Lebensweise, jeder Tag ein Genuss – unser Paleo Weg ist nicht deiner – wir freuen uns aber über jeden einzelnen, der auch eine ähnliche Reise antritt.

Was wir ganz genau wissen: auch unser Weg wird immer weiter gehen und in einigen Jahren sicher wieder anders aussehen. Momentan experimentieren wir z.B. mit dem Paleo Autoimmunprotokoll (AIP). Wichtig ist, niemals stehen zubleiben, neue Erkenntnisse aufzunehmen und immer weiter zu experimentieren, was einem gut tut.

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Erzähle uns deine persönliche Geschichte und Entwicklung des Paleo-Konzeptes. Was ist deine Motivation für Paleo?

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Geschrieben von Nico

Nico hat sich mit Paleo360 den Traum erfüllt, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. In seinem Alltag dreht sich sehr viel um Gesundheit und Fitness. Und da er auch ein Genießer ist, darf das Kochen natürlich nicht zu kurz kommen. Wenn die Möglichkeit besteht, verbringt er viel Zeit beim Wandern und Bergsteigen in den nahegelegenen Alpen.
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29 Kommentare

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  1. Petra //

    Hat mich sehr interessiert, über eure Erfahrungen zu lesen. Ich mache seit längerem ähnliches und bin inzwischen von vegan zu dieser Ernährung gewechselt. Probiere immer noch rum mit mehr oder weniger carbs, aber größtenteils geht es mir jetzt prima!
    Danke für den Erfahrungsbericht!

    Antworten
  2. Magdalena Pichler //

    „Einigen können die Proteine im Reis dennoch Problemen bereiten, zum Beispiel Personen mit Zöliakie“

    Das stimmt so nicht, Patienten mit Zöliakie wird Reis sogar explizit als glutenfreies Getreide empfohlen.

    Antworten
  3. Heidrun //

    Hallo,
    ich find Eure Seite super toll und informativ.
    Habe jetzt eine Frage zu Quinoa – dieses Gewächs gehört ja zu derselben Pflanzenart wie Rote Beete, warum verwendet Ihr es trotzdem nicht? Wie sieht es mit Chia Samen aus? Ich habe über 20 Jahre Trennkost “gelebt” und mein Brot selber gebacken (kein Fertigmehl), mich jetzt aber doch Probeweise für die Challange entschieden. Da mir “Brot” doch wichtig ist, hab ich Kastanienbrot gebacken, mich hat nur das Ei gestört – es geht auch ohne, es bröselt dann auch nicht mehr.
    Über eine Antwort bzgl. der Fragen würde ich mich freuen.
    Viele Grüße und weiter so :)
    Heidrun

    Antworten
  4. Doris //

    Seit Oktober 2013 ernähre ich mich nach Paleo. Bei mir sind innerhalb eines halben Jahres 26kg weniger auf der Waage abzulesen gewesen. Seitdem halte ich konstant mein Gewicht. Auch meine Ernährung wie ich sie jetzt lebe ist nicht mehr mit meinen Anfängen mit Paleo zu vergleichen. Mein Körper dankt es mir jeden Tag aufs Neue. Aufgrund meiner Schildrüsenunterfunktion war es Jahre nicht wirklich möglich abzunehmen. Danke, dass ich es durch Euch geschafft habe.

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Schön zu lesen, liebe Inge – und danke für deine Nachricht :)

      Antworten
    • Das macht wirklich Mut. Von Brigitte //

      Ich tue mich auch schwer mit dem abnehmen.
      Paleo-Ernährung hat bei mir einen Aha-Effekt ausgelöst und ist auch irgendwie logisch. Der Mensch ist Natur, also brauchen wir auch natürliches Essen.

      Antworten
      • Anja Wagner //

        Schön, dass du zu Paleo gefunden hast, Brigitte! Viel Erfolg auf deinem Weg :) LG, Anja

        Antworten
  5. Katrin Jähne //

    Ich freue mich auf alle neuen AIP Artikel. Seit Paleo geht es bergauf mit meiner Gesundheit. Bin noch ganz am Anfang meiner Reise und bin gespannt wohin sie mich führt.
    Liebe Grüsse

    Antworten
  6. Martin //

    Hallo Paleo360.de Team. Ich bin seit knapp 6 Jahren Typ1 Diabetiker und beschäfte mich natürlich zwangsläufig seither mit gesunder Ernährung und allem was sonst noch dazu gehört. Ich habe schon einige Ernährungsumstellungen hinter mir, allesamt natürlich schwerpunktmäßig Kohlenhydrate zu reduzieren. Leider wird in den Artikeln, die ich bisher hier gelesen habe, meißt nur auf Typ2 Diabetiker eingegangen. Ich möchte gern tiefer in die Paleo Ernährung einsteigen, bin mir aber unsicher wegen der zu niedrigen KH (50g am Tag) Zufuhr. Stichpunkt Ketoazidose. Ich treibe sehr viel Sport, vor allem Kraftsport, fast täglich 1-2 Std. Dabei muss ich ohnehin schon aufpassen, dass ich keinen Unterzucker bekomme und plane auch vor dem Training 1-2 extra BE’s ein. Habt ihr Artikel, in denen speziell auf Typ1 Diabetes und Paleo eingegangen wird? Ich würde schon gern noch weniger KH zu mir nehmen (momentan ca. 6-8 verteilt über den Tag) kann es mir bei meinem momentanen Energieumsatz kaum vorstellen. Zumal ich ohnehin schon ständig Hungergefühle habe.

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Hallo Martin,

      wir haben leider noch keine hilfreichen Erfahrungen mit Paleo und Typ 1 Diabetes – halte du uns hierzu gerne auf dem Laufenden.
      (Schwerer) Kraftsport mit der Langhantel z.B. ist soweit ich weiß für Typ 1 Diabetiker und die Aufnahmefähigkeit der Zellen für Glukose (auch insulinunabhängig) ziemlich vorteilhaft.

      LG, Anja

      Antworten
  7. Eva //

    Hallo Nico,
    ich bin 2014 auf Eure Webseite gestossen und seit da begleitet sei mich zusammen mit euren Büchern (welchen man ansieht, dass sie gebraucht werden ;-))
    Die Umstellung hat meinem Mann und mir sehr viel mehr Lebensqualität zurück gegeben. Auch bei mir wird sich mein Paleo-Weg etwas ändern oder weiterentwickeln, da ich erfahren habe, dass ich eine Autoimmunerkrankung habe. Von daher bin ich riesig gespannt, was bei Euch mit dem AIP in den nächsten Jahren laufen wird.
    Macht weiter so :-)

    Antworten
  8. Michi //

    Vielen Dank für den tollen Artikel!

    Seit gut einem Jahr ernähre ich mich ca 80% Paleo. Habe 12 kg abgenommen, gehe regelmäßig ins Fitness und fühle mich rundherum wohl.
    Ganz toll finde ich eure einfachen und schnellen Rezepte, sowie auch den undogmatischen Umfang mit Ernährung generell. Es macht gleich viel mehr Freude wenn man essen kann, was zu einem passt. Und das ist bei mir relativ viel Fett und Eiweiß. So ganz ohne schlechtes Gewissen einem deftigen Schweinsbraten mit Kraut genießen. :-) Ich war 15 Jahre lang Vegetarierin und habe viel zuviele KH gegessen.
    Die letzte Zeit hab ich aber recht geschludert und überlege mir die 30-Tage Ch. Aber erst nach der Biergarten Saison.
    Macht weiter so! Eure Rezepte und Beiträge sind eine ganz tolle Bereicherung!
    Herzlich,
    Michi

    Antworten
    • Anja Wagner //

      Yay, danke für dein Feedback Michi! :) Mach weiter so – und viel Erfolg bei der 30 Tage Challenge ;) LG, Anja

      Antworten
  9. Sabine Müller //

    Hallo,

    es ist sehr fraglich, ob die Menschheit sich in weiteren 2,5 Mio Jahren an den Getreideverzehr angepasst hat. Wie soll das funktionieren, wen das Gluten uns früher oder später “aushebelt”?

    Seit 1960 ist der Verbrauch von Kartoffeln in Deutschland stark gesunken zu Gunsten von Nudeln und Reis … Gleichzeitig ist Zölliakie bzw. Gluten-Sensivität eine zahlenmäßig zunehmende Erkrankung.

    Rinder machen die Welt besser?
    In den kargen Regionen der USA ist der Ackerbau schon nicht mehr rentabel. Man will die ungenutzten Flächen nun wieder verwenden um Bisons zu züchten :-) Das freut mich sehr!

    LG Sabine

    Antworten
  10. Torsten Fleischer //

    Hallo Ihr Lieben. Danke für Eure Energie, danke für Euren Beitrag. Ich denke auch, dass alles im Wandel ist und man nicht außer Acht lassen darf wir leben im Hier und Jetzt. Auch dieser Umstand darf und muss Berücksichtigung finden.
    Ich bin gespannt auf die kommenden 4 Jahre und sage noch einmal DANKE.
    Grüße aus Berlin, Torsten

    Antworten
  11. Senta Hinz-Singletary //

    Danke für die ausführliche Hilfestellung die man über eure Seiten immer bekommt. Bin begeistert. Zum Thema Vorsorge Untersuchung. Wie bestimmt man eine genetische Prädisposition ? Hab ich noch nie davon gehört? Sind denn Blutwerte die über den Arzt genommen werden auch aussagekräftig? Man weiß heute dass die Angaben der Blutwerte nicht für bare Münze genommen werden sollte.

    Antworten
    • Nico Richter //

      Die genetischen Daten kann man z.B. von dem Dienst https://www.23andme.com herausfinden lassen. Dann ist aber meist ein wenig eigene Recherche nötig um die Daten zu interpretieren. Wenn du einen guten Arzt findest, kann er dir dabei sogar helfen. Die genetischen Daten sind (meiner Meinung nach) aber nur in Kombination mit den aktuellen Gesundheitsmarkern (Blutwerte, etc.) aussagekräftig.

      Antworten
  12. MartinXY //

    Hallo Nico, ich bin damals vor 4 Jahren quasi mit euch ins neue Paleo-Leben gestartet, seit 4 Jahren begleitet euer Blog und eure Bücher meinen neuen Lebensstil. Der heutige Artikel fasst das gelernte wirklich super zusammen. Daumen hoch und weiter so :)
    Gruß Martin (PrimalState)

    Antworten
  13. Ly //

    Super Artikel – gut formuliert,nicht schwarz-weiss,sondern ermutigend,interessant und Diversität berücksichtigend.Find ich cool!
    Zudem natürlich tolle Seite<3

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